Zwischen Staub und Feuerfunken

Maria Gerhard | 
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Auf dem Gelände der ehemaligen Stahlgiesserei von Georg Fischer im Mühlental haben die Bauarbeiten begonnen. Zunächst muss das einstige Hochlager (im Bild das Gemäuer rechts) abgerissen werden. Etwa an dieser Stelle wird künftig eine Betonmauer zur Hangsicherung dienen. Bild: Maria Gerhard

Die ersten Bagger rollen auf dem Gelände der ehemaligen Stahlgiesserei im Mühlental. Bereits Mitte Februar soll mit dem Bau von zwei neuen Häusern begonnen werden.

Der Staub wirbelt in die Luft, als die Baggerschaufel unter lautem Krachen auf den Beton trifft. Es brummt und rumst in fast allen Ecken der ehemaligen Stahlgiesserei von Georg Fischer in Mühlental. Derzeit erzeugen dort insgesamt sieben Bagger so viel Schutt, Dreck und Staub, dass es kaum vorstellbar ist, dass hier in ein bis zwei Jahren einmal Menschen wohnen oder einer Arbeit nachgehen werden. Doch die Bauarbeiten für das Grossprojekt stehen auch noch ganz am Anfang. «Derzeit reissen wir Teile des alten Hochlagers ein», sagt Bauleiter Michael Jeuch von Ulmer Ledergerber Architekten. Zum Schutz vor herunterfallenden Steinen trägt er einen roten Helm. Anschliessend soll an dieser Stelle eine Betonwand errichtet werden, zur Hangsicherung. Im Hintergrund schweisst ein Arbeiter verrostete Schraubköpfe weg. Die Funken sprühen wie ein kleines Feuerwerk.

Neben dem Hochlager wird auch bald das Gebäude der einstigen Sandaufbereitung (auf dem Foto die rötliche Mauer mit den vielen Fenstern im Hintergrund) dran glauben müssen. Um das riesige Ziegelsteingebäude von möglichst weit oben abtragen zu können, muss der Bagger allerdings ab dem ersten Gelenk verlängert werden. Eine sogenannte «Longfront» liegt dafür schon bereit. «Damit kann er dann viel höher greifen», erklärt Jeuch, der mit festen Wanderschuhen über den dreckigen Asphalt stapft. Staub und Wasser haben sich hier zu einer schlammigen, hellen Paste vermengt.

Die Wände sind noch schwarz

Auch in den grossen Hallen wird eifrig gearbeitet. In der sogenannten 20-Meter-Halle füllt ein Bagger tiefe Löcher mit Bauschutt. Die Backsteinwände sind noch schwarz aus alten Zeiten. «Hier waren einmal die Schmelzöfen», sagt Jeuch. Dann deutet er an die Decke: «Und das sind die Rauchabzüge.» Die Schlote müssen ebenfalls dem Projekt weichen, und die Löcher der Schmelzöfen werden nur gefüllt, damit der Bagger später einen Untergrund zum Stehen hat, um mit der Schaufel an die Decke zu gelangen. Anschliessend wird der Bauschutt daraus wieder entfernt. Ist die Decke entfernt, können im Randbau gleich daneben – er grenzt an die Strasse – die Häuser E und D hochgezogen werden. Ersteres soll laut Jeuch später eine Schule beherbergen. «Der Baubeginn ist für Mitte Februar geplant», sagt er. Im Mai sollen dann die ersten Hochhäuser in Angriff genommen werden.

Das Wetter ist übrigens derzeit sehr gut für die Bauarbeiten oder wie Michael Jeuch sagt: «Jetzt ist es optimal». Denn der leichte Regen drücke den vielen Staub nach unten.

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