Auf Natureis macht das Eislaufen doppelt Spass

Jean-Claude Goldschmid | 
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Auf dem Gnadensee, dem Thaynger Morgetshofsee, dem Bruedersee bei Barzheim, dem Wilchinger Bettenweiher und dem Feuerwehrweiher in Lohn tummeln sich derzeit die Schlittschuhläufer. Für eine grosse Seegfrörni reicht’s aber noch nicht.

Die Meteorologen verzeichnen gerade den kältesten Januar seit 30 Jahren. Alle grossen und kleinen Freunde des Schlittschuhlaufens freut’s. Denn schon lange gab es nicht mehr so viele zugefrorene Natureisweiher, auf denen man sich vergnügen kann. Selbst Skaten auf dem Bodensee ist wieder möglich – auf dem Gnadensee. In der Hegner Bucht vor Allensbach waren am letzten Wochenende rund 2000 Menschen unterwegs, darunter zahlreiche Gäste aus dem Thurgau. Allerdings rät das Polizeipräsidium Konstanz zur Vorsicht: Das Eis sei zwar an den Randbereichen tragfähig, in der Mitte und an weniger flachen Stellen könnte es jedoch gefährlich werden. Wer sich aufs Eis begebe, tue dies auf eigene Gefahr, und es würden auch keine Eisbereiche freigegeben.

Für einen vollständig zugefrorenen Bodensee reichen die Temperaturen allerdings nicht. Voraussetzung dafür wäre, dass sich der See auf rund 4 Grad abkühlt. Dies war seit dem Jahr 875 insgesamt 37-mal der Fall, zuletzt im Winter 1962/1963, als auch auf dem Zürichsee Seegfrörni gefeiert wurde.

Nicht nur die Dicke ist entscheidend

Im Kanton Schaffhausen sind laut Polizeisprecherin Cindy Beer die jeweiligen Gemeinden für die Freigabe zu­gefrorener Gewässer verantwortlich. Seit Montag offiziell begehbar ist der Thaynger Morgetshofsee – zum ersten Mal seit drei Jahren. Zuständig für den Entscheid war Förster Michael Ryser. Er sagt, das Eis sei 13 bis 14 Zentimeter dick. Überprüft hat er dies, indem er mit der Motorsäge einen Eisklotz heraussägte. Für die Freigabe komme es indes nicht nur auf die Dicke an. Sei das Eis nämlich klar, so reichten bereits 10 Zentimeter. Sei es milchig und mit Schnee vermischt, dann brauche es doppelt so viel. Periodisch wird er die Eisdicke nun wieder überprüfen. Ebenfalls freigegeben ist der Bruedersee bei Barzheim, der laut Ryser aber eher einen «Insidertipp» darstellt.

In Wilchingen wartet der Bettenweiher auf Natureisfreunde. Das Schlittschuhlaufen dort ist laut Gemeinde­präsident Ruedi Leu «unbedenklich». Verantwortlich für die Freigabe ist der Gemeinderat. Und in Lohn tummeln sich schon seit Anfang der Woche Jung und Alt auf dem Feuerwehrweiher, der laut dem Feuerwehrkommandanten Thomas Roth offiziell von der Gemeinde freigegeben ist.

Der Hallauer Rötiweiher hat hingegen laut Gemeindeschreiber Hans­ueli Auer seine Anziehungskraft für Schlittschuhläufer verloren – vor allem, seit man das künstliche Eisfeld beim Schulhaus habe, scheuten die Jugend­lichen, die früher massenhaft zum Weiher auf den Hallauer Berg pilgerten, den weiten Weg dorthin. Offiziell freigegeben ist der Weiher aber ohnehin nicht.

Tote Hose herrscht auf Stadtgebiet: Der Nägelsee ist laut Konrad Bruderhofer, zuständiger Abteilungsleiter bei Grün Schaffhausen, derzeit nicht begehbar. Er habe wegen der trockenen Witterung relativ wenig Wasser. Zudem lägen zu viele Äste auf dem Eis. Daher sei das Seelein nicht freigegeben.

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