Fünf Männer ohne Ausweise bei Bietingen aufgefangen

Andreas Grossmann | 
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Die fünf Männer verbrachten offenbar mehrere Tage im Sattelschlepper. Symbolbild: Pixabay

Nach mehreren Tagen, welche fünf Männer ohne Ausweise versteckt in einem fahrenden Sattelschlepper verbrachten, wurden sie beim Zoll Thayngen von deutschen Zöllnern entdeckt.

Am 3. August kletterten gemäss Zeugenaussage im Bereich des Zollhofs Bietingen mehrere Personen aus einem LKW-Anhänger und bewegten sich zu Fuss in Richtung Bietingen. Zöllner stoppten sie und brachten sie zum Grenzübergang zurück. Die fünf Männer verfügten über keine Ausweisdokumente, sie gaben an, aus Afghanistan zu kommen. Gemäss eigenen Angaben sind sie im Alter von 18 bis 52 Jahren.

Lastwagenfahrer wollte in die Schweiz

Die weiteren Ermittlungen der Bundespolizei ergaben laut Mediensprecher Christian Werle, dass der türkische LKW-Fahrer, aus dessen Anhänger die Männer gesprungen waren, von der Türkei über Südeuropa nach Österreich und schliesslich Deutschland eingereist war. Sein Ziel war die Schweiz. Nach den Vernehmungen und Spurensicherung gilt er bisher als nicht tatverdächtig. «Anders formuliert: Wir gehen derzeit davon aus, er wusste nichts von seinen heimlichen Mitfahrern», so Werle. Zu Feststellung der Mitverantwortung des Fahrers sei insbesondere die Spurensicherung entscheidend. Diese könne etwa zeigen, ob das Fahrzeug beschädigt sei und sich folglich gewaltsam Zutritt verschafft wurde. Offenbar hatten die Personen bereits mehrere Tage in dem Sattelauflieger zugebracht und für ihre Schleusung Geldbeträge an kriminelle Schleuserorganisationen bezahlt. Ob auch sie das Ziel Schweiz hatten und ob sie im Moment, als sie den LKW verliessen, wussten, wo sie sich gerade befinden, werden die weiteren Vernehmungen zeigen, so Werle. Auf jeden Fall stand der LKW vor dem Grenzübergang längere Zeit still.

Alle Verkehrsmittel werden für illegale Grenzübertritte genutzt 

Die Geschleusten wurden an die Landeserstaufnahmestelle weitergeleitet, die Ermittlungen der zuständigen Bundespolizeiinspektion Konstanz dauern an. Gemäss Werle werden für illegale Grenzübertritte nebst LKWs auch immer wieder Güterzüge, Personenzüge, der private Autoverkehr oder Fernbusse genutzt. Im Monat Juli zeigte die Konstanzer Bundespolizeiinspektion 55 Personen wegen des Verdachts der unerlaubten Einreise sowie 14 wegen des unerlaubten Aufenthaltes an.

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