Über 200'000 Franken teures Auto weg: «Ich vermiete nie mehr an Ausländer»

Ralph Denzel | 
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Der ungefähr 200'000 Franken teure Wagen ist seit dem 20. Juni verschwunden. Bild: Pixabay

In Zürich wurde einem Autovermieter ein Lamborghini entwendet. Ein Tracker ortete den Wagen in Jestetten. Der Vermieter ist jetzt richtig wütend.

610 PS, von 0 auf 100 km/h in 3.4 Sekunden, Preis: 200‘000 Franken aufwärts. Das ist der Lamborghini Huracan Spyder. Mit so einem Gefährt fällt man normalerweise auf wie ein bunter Hund. Das änderte trotzdem nichts daran, dass dem Autovermieter Deniz Torun von Luxuscar GmbH in Zürich-Schwamendingen am 20. Juni eben so ein Auto entwendet wurde.

Das macht den 30-jährigen, dessen Firma auf Luxuskarosserien-Vermietungen spezialisiert ist, richtig wütend: «Ich vermiete zukünftig nicht mehr an Ausländer», sagt er im Gespräch mit den SN. 

Der Grund: Der Mann, der den gestohlenen Lamborghini auslieh, sei ein aus Ghana stammender Mann gewesen, wie der Garagist Deniz Torun gegenüber dem Blick erzählt. Als dieser den Wagen wieder zurückbringen sollte, erschien er aber nicht mehr.

Auf Facebook sucht der Besitzer nach seinem Wagen. Bilder: zvg

Wohin der Dieb mit dem Luxusgeschoss verschwunden ist, wisse Torun nicht – und das, obwohl der Wagen ein GPS-Tracker eingebaut hatte. «Das letzte Mal haben wir ihn in Jestetten geortet – dort muss er den Tracker ausgebaut haben», ist sich der 30-Jährige sicher.

Dies sei dabei nicht mal schwierig: Laut Torun war in diesem Auto der Tracker einfach nur, sogar sichtbar, eingesteckt. «Ich habe den Wagen von jemandem übernommen. Normalerweise habe ich zwei oder sogar drei Tracker im Auto, viele auch versteckt, um sowas zu vermeiden.»

Die Stadtpolizei Zürich hat mittlerweile eine Anzeige aufgenommen und ermittelt wegen Veruntreuung. Das Problem ist nämlich: Dadurch, dass der Wagen gemietet war und nicht zurückgegeben wurde, gilt er jetzt als veruntreut und nicht als gestohlen. «Da bin ich gespannt, wie ich das mit der Versicherung klären kann», sagt Torun dazu. Gegen Diebstahl sei er zwar versichert, aber so einer läge rechtlich gesehen ja nicht vor.

Seit dem 20. Juni ist der Wagen verschwunden

Gesichert ist derweil, dass der Wagen am 20. Juni gegen Abend über die Grenze nach Deutschland gefahren ist. Welchen Grenzübergang der Dieb dabei genommen hat, ist nicht klar.

Mark Eferl, Pressesprecher beim Hauptzollamt Singen erklärt auf Anfrage, dass man keine Kenntnis habe von dem Grenzübertritt. «Manche Übergänge sind zeitweise aber auch nicht besetzt», so der Mediensprecher des Zolls. Ob den Zöllnern an der Grenze der Wagen aufgefallen sein könnte, weiss Eferl nicht: «Wahrscheinlich nicht mehr als sonst. Wir kontrollieren auf Verdacht, nicht aufgrund eines Wagens.»

Da zudem zu diesem Zeitpunkt keine Meldung über den vermissten Wagen eingegangen sei, konnte der Wagen wohl auch an einem besetzten Grenzübergang ohne Beanstandung durchgefahren sein.

Nach der letzten Ortung im Grenzgebiet verliere sich die Spur des Wagens, so der Besitzer. Ob der Fahrer wieder über die Grenze zurück gekehrt ist oder ob er in Deutschland geblieben ist, ist nicht klar.

Die Schaffhauser Polizei habe jedenfalls auch keine Kenntnis von dem gestohlen Auto, sagt Katarina Carnevale von der Schaffhauser Polizei. So gab es laut ihr auch keine Anfrage der Kollegen aus Zürich wegen des Wagens.

Auch in Jestetten ist man überfragt, was den gestohlenen Wagen angeht. So erklärt Mathias Albicker von der Pressestelle der Polizei Waldshut-Tiengen: «Die Kollegen haben auch erst gestern aus den Medien erfahren, dass dieser Wagen in Jestetten zuletzt geortet wurde.» Für den Geschädigten sind das alles keine guten Nachrichten. Ob er den Wagen wiedersieht, sei fraglich. 

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