Giftattacke: Dieser Mann wird gesucht

Schaffhauser Nachrichten | 
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Ermittler in Deutschland sind einem Erpresser auf der Spur, der mit der Vergiftung von Lebensmitteln droht. Es handle sich um einen «bundesweit bedeutsamen Erpressungsfall», erklärte die Polizei Konstanz (Baden-Württemberg) am Donnerstag.

+++ Update +++ 

In der heutigen Pressekonferenz informierte die Polizei über einen bundesweit bedeutsamen Erpessungsfall. Die Ermittler bestätigen, dass ein Erpresser mehreren Handelskonzernen drohte, 20 Lebensmittel mit Gift zu versetzen. Es wurde nicht angegeben, welche Regionen, oder welche Märkte betroffen sind.   

Ethylenglycol kann tödlich sein

Der oder die Erpresser fordern den Ermittlern zufolge einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag und drohen damit, ansonsten vergiftete Lebensmittel in den Handel zu bringen. Auf die fünf Gläser mit vergifteter Babynahrung wiesen sie demnach in einem Erpresserschreiben hin.

Sie seien gefunden worden und hätten Ethylenglycol enthalten. Es handle sich um eine klare, süss schmeckende Flüssigkeit, die schon ab 30 Milliliter bei Erwachsenen gesundheitsgefährdend sei. Ethylenglykol müsse aber nicht tödlich sein, wenn rechtzeitig ärztlich dagegen vorgegangen werde.

Polizei bittet Bevölkerung um Mithilfe

Um den Erpresser möglichst schnell zu fassen, bitte die Polizei die Bevölkerung nun um Mithilfe. Der verdächtigte Mann hat folgende Merkmale:

  • Ungefähr 50 Jahre alt, mittelgross, schlank und sportlich.
  • Die Person trägt eine Brille, möglicherweise zur Tarnung.
  • Eine weisse Mütze, schwarze Jacke und Handschuhe, grauen Hosen und schwarze Schuhe mit einem auffällig weissem Rand.
  • Der Mann hatte eine schwarze Tasche dabei und steht im Verdacht, die vergifteten Lebensmittel platziert zu habe
  • Hinweis-Telefon: 0049 (0) 7531-995-3434

Vorsicht ist geboten

An der Pressekonferenz raten die Verantwortlichen zur Vorsicht: Nicht manipuliete Glasverpackungen seien normalerweise nach innen gebogen wegen des Unterdrucks und beim Öffnen ist ein Klacken zu hören.Bei Verpackungen, die verändert aussehen, soll sofort die Verkaufsstelle informiert werden.

Teilnehmer an der Pressekonferenz: Markus Sauter (Polizeihauptkommissar), Petra Mock (Ministerialrätin), Uwe Stürmer (Polizeivizepräsident), Alexander Boger (Leitender Oberstaatsanwalt) und Karl-Josef Diehl (Oberstaatsanwalt).
 

Die «Bild»-Zeitung berichtete online, der Täter habe offenbar Gift in Babynahrung gemischt. Mitte September hätten mehrere Lebensmittelkonzerne und Drogeriemarktketten Erpresserschreiben bekommen, schrieb die «Bild» auf ihrer Website.

Der Erpresser forderte demnach zehn Millionen Euro von Supermärkten in Friedrichshafen am Bodensee. Er habe erklärt, in Geschäften bereits Gift in Babynahrung gemischt zu haben.

Die Polizei liess dem Bericht zufolge Babynahrung aus den Regalen räumen und untersuchen. In mehreren Gläsern befand sich demnach «offenbar Gift, das Kleinkinder schwerst verletzen, sogar töten konnte».

Will auch Produkte im Ausland vergiften

Die Nachrichtenagentur dpa berichtete, der Täter soll bereits fünf Produkte mit einer womöglich tödlichen Menge Gift in Lebenmittelgeschäften in Friedrichshafen ausgelegt haben. Im Schreiben an die Konzerne und die Polizei habe er angekündigt, Produkte im In- und Ausland zu manipulieren.

Der Täter habe konkret auch Märkte in Friedrichshafen angeschrieben. Die Polizei habe Fotos von einem noch unbekannten Mann, der in einem der genannten Märkte Ware ablegt.

Die Kriminalpolizeidirektion Konstanz ermittelt. (sda)

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