Smilestones: Die Indoor-Miniaturwelt am Rheinfall

Wolfgang Schreiber | 
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Eine Bergwelt zu bauen, die alle Besucher begeistert: Das ist den Smilestones-Leuten mit der Ende September 2019 eröffneten zweiten Etappe der einzigartigen Miniaturwelt gelungen.

Eine Bergwelt zu bauen, die Männer, Frauen und Kinder zum Träumen und Staunen bringt: Das ist den Smilestones-Leuten mit der Ende September 2019 eröffneten zweiten Etappe der einzigartigen Miniaturwelt gelungen.

Paradiesvögel - eine Sambaschule am Trachtenumzug. Bild: Alfons Beer

Eiger, Mönch, Jungfrau und das Matterhorn: Sie ragen sechs Meter in die Höhe und umrahmen so die gesamte Landschaft. Sie sind «Spitze» – in der Schweiz, aber auch weltweit. Keine Miniaturwelt zeigt Berge in dieser Dimension wie Smilestones, die Indoor-Miniaturwelt am Rheinfall. Die Halle am Industrieplatz 3 in Neuhausen am Rheinfall bot dank ihrer Höhe auch Raum für ein oberes Stockwerk, von dem die Besucher die Bergwelt aus der Vogelperspektive betrachten können.

Feldstecher auf!

Wer von oben die Details erkunden will – sie machen ja den Reiz der Miniaturwelt aus – kann das mit Hilfe eines zur Verfügung stehenden Feldstechers tun. «So kann man die Ausstellung nochmals ganz neu erleben», sagt René Rüedi, Geschäftsführer der Smilestones AG. Die Anlagenfläche der Miniaturwelt hat sich mit der «Bergwelt» auf rund 250 Quadratmeter ausgedehnt. 35 Mitarbeitende erschufen sie in rund 25 000 Arbeitsstunden, was rund zehn Monaten entspricht.

Auf Entdeckungsreise

Die Miniaturwelt Smilestones lebt von witzigen, ironischen und fantasievollen Details. So kämpfen etwa am Unspunnenfest Schwinger im Sägemehl, Touristen schlendern durch die Strassen von Interlaken und der Raddampfer «Lötschberg» fährt auf dem Brienzersee. Das weckt in den Besucherinnen und Besuchern Erinnerungen an frühere, eigene Erlebnisse an diesen Orten – «Weisch no?», so oftmals die spontane Reaktion. Im See befinden sich auch ein paar Taucher und ein Unterwasserrestaurant. «Das ist eine Erfindung von uns,» sagt Rüedi und lacht. Wer genau hinschaut, kann unzählige solcher humorvollen Szenen aus dem täglichen Leben entdecken.

«Da können wir mit Fug und Recht sagen: Bei der Schokoladenfabrik waren Daniel Düsentriebs am Werk.»

René Rüedi, Geschäftsführer Smilestones AG

Schokokugeln aus der Fabrik

Eines der Highlights ist jedoch die Schokoladenfabrik, die für die Besucher auf Knopfdruck eine Lindt-Schokoladenkugel spendiert. Bloss: Wie funktioniert denn so was? Dahinter steckten etliche Stunden Arbeit, erklärt Rüedi. Ein Ingenieur hat die Maschinen entworfen, die im Innern der Schokoladenfabrik arbeiten: eine Conchier- und eine Verpackungsmaschine. Die von Lindt angelieferten Kugeln müssen gekühlt und über ein ausgeklügeltes Transportsystem «unterirdisch» zum Einsatzort transportiert werden. Rüedi: «Da können wir mit Fug und Recht sagen: Es waren Daniel Düsentriebs am Werk.»

Im Massstab 1:87 immer neue Geschichten erzählen – davon lebt Smilestones. Kaum ist die zweite Welt fertig, wird schon über die dritte nachgedacht: Die Bündner Bergwelt im Winter.

Der Bau der Schweizer Berge erfordert minutiöse Kleinarbeit. Bild: Smilestones

Insgesamt haben wir sechs Welten geplant», sagt René Rüedi, Geschäftsführer der Miniaturwelt Smilestones. «Die erste Welt wurde am 24. November 2018 eröffnet. Die zweite Welt, Ende September 2019 eröffnet, bietet Szenen aus dem Berner Oberland mit Eiger, Mönch und Jungfrau und der Darstellung des Matterhorns.»

Berge sind lohnende Motive für die Miniaturwelt

Die dritte Welt bei Smilestones wird dem Winter gewidmet; Schauplatz soll die verschneite Bündner Bergwelt sein. «Ideen, erste Skizzen, sind vorhanden, » sagt Rüedi, «aber noch müssen wir die Pläne verfeinern, Gleise und Strassen zeichnen, die Konturen festlegen und uns entscheiden: Davos oder St. Moritz?» Diese dritte Miniaturwelt wird selbstverständlich von Zügen der Rhätischen Bahnen durchfahren, aber auch von Bergbahnen. Sessellifte und Bobbahnen werden gezeigt, Pistenbullis sollen während der nächtlichen Szenerie über die Schneepisten kurven, Skifahrer ins Tal schwingen, Langläufer durch Wälder gleiten.

«Häuser, Wald, Berge und grüne Wiesen kennen wir», sagt Rüedi. «Jetzt ist Winter und der Schnee an der Reihe.» Die Smilestones-Leute werden wieder alles daran setzen, dass generationenübergreifend Eltern mit Kindern oder Grosseltern mit ihren Enkeln auf die Miniaturwelt schauen, dass sie ihre Blicke nur schwer lösen können und denken: «S git halt nüt schöners, Juhee Juhee, als Sunneschii, Berge und Schnee.»

Geld und Besucher bestimmen das Tempo des Ausbaus

Bei aller Vorfreude über einen weiteren Ausbau: Smilestones ist noch immer auf zusätzliche Geldmittel für die weiteren Abschnitte der Miniaturwelt angewiesen. Dazu stehen verschiedene Möglichkeiten mit unterschiedlichen Volumen offen: Vom Fan-Wagen, der im Eingangsbereich ausgestellt wird, über Sponsorings, beschriftete Fahrzeuge, Häuser oder auch ganze Szenen, bis hin zum Mitinvestor. «Wir müssen die Fühler nach weiteren Sponsoren und Investoren ausstrecken», sagt Rüedi. «Es ist etwas wie Goldschürfen. Man muss zuerst die richtigen Partner finden.» Der weitere Ausbau ist abhängig von der Finanzierung und von den Besucherzahlen. So kann sich die Eröffnung eines dritten Abschnitts um zwei bis drei Jahre hinauszögern. Die Flächen und die notwendige Infrastruktur für weitere Welten sind jedoch vorhanden.

Grosse Themen darstellen – von Energie bis Gütertransport

René Rüedi denkt auch schon weiter: In einer vierten Welt werde es um Zukunft und Energie in der Schweiz gehen. Diese Themen standen schon ganz zu Beginn auf der Ideenliste. Eine Miniaturwelt, welche die Energiegewinnung in der Schweiz darstellt, Wasserkraft, Pumpspeicherwerke, AKW und die Entsorgung. Thema könnte auch der Gütertransport sein. Kommt er in der Zukunft unter die Erde? Stichwort: Cargo sous terrain – dieses digitale Gesamtlogistiksystem soll die grossen Zentren der Schweiz verbinden. Oder: Wie und wo wohnen wir in Zukunft? In der Miniaturwelt lassen sich Fantasie und Realität wunderbar vereinen. Für die weiteren Welten sind Themenvorschläge vorhanden, jedoch noch sehr vage. Die Ideen gehen den Smilestones-Leuten jedenfalls noch lange nicht aus. Die Miniaturwelt soll immer weiterwachsen. Rüedi betont: «Geschichten erzählen und die Fantasie anregen, das ist die Intention.»

Bild: Alfons Beer

Ob Coiffeursalon, Garage oder Baugeschäft – sämtliche Unternehmen, welche es in Gross gibt, sind auch bei Smilestones anzutreffen. Die Miniaturwelt ist ein idealer Ort, um sich mit einem Plakat, einem Fahrzeug, einer Szene oder gar mit dem Firmenhauptsitz einem breiten Publikum zu präsentieren – sympathischer und unaufdringlicher geht Werbung nicht. Ab 500 Franken ist Product-placement bei Smilestones möglich. Macher und Besucher freuen sich über eine authentische und abwechslungsreiche Miniaturwelt. Mehr Informationen unter sponsoring@smilestones.ch.

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