Schwierigstes Jahr in der Geschichte der Karussell-Genossenschaft

Roland Müller | 
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Die «Rössliriiti», hier im Einsatz am Jahrmarkt Stammheim. Bild: Roland Müller

Die Stammer Genossenschaft «Rössliriiti für Alli» hat 2020 das bisher schwierigste Geschäftsjahr überhaupt verzeichnet. Das Karussell stand im ­vergangenen Jahr kein einziges Mal im Einsatz.

«Ein Jahr ohne einen Spielort hat es in der 40-jährigen Geschichte der Genossenschaft noch nie gegeben», schreibt Julien Fölling in seinem Präsidialbericht 2020 an die «Rössliriiti»- Genossenschaftsmitglieder. Teilweise sehr kurzfristige Absagen schlugen sich in der Jahresrechnung nieder, da keine Einnahmen generiert werden konnten, aber gleichzeitig fixe Ausgaben gedeckt werden mussten. Die verlängerte Spielpause wurde jedoch von Andrea Weile sowie von den Orgelbauern mit den Gebrüdern Fuchs dazu genutzt, sich intensiv um die Instandhaltungs- und Restaurationsarbeiten zu kümmern.

Diverse unklare Kapitalansprüche

Normalerweise sorgen die Einsätze des Karussells in den Spielorten für einen Ertrag von rund 50'000 Franken. Diese reichen dabei, um die laufenden Kosten zu tragen. Doch 2020 war davon gar nichts zu sehen, während hingegen die Fixkosten von 13'358 Franken für Versicherungen, Miete, Sozialversicherungen, Unterhalt und Reparatur sowie Verwaltungskosten anfielen. Dementsprechend sinkt das Eigenkapital auf 211'550 Franken. Nach wie vor beschäftigt sich der Vorstand mit dem Genossenschafterverzeichnis. Aktuell sind 566 Mitglieder eingetragen, die ein Kapital von 212'800 Franken tragen. Doch für 11'350 Franken, welche vorerst zurückgestellt sind, fehlen notwendige Angaben. Dies führt der Vorstand teilweise darauf zurück, dass bei Umzügen keine Adressenmutationen vorgenommen werden oder der Anteilsschein nach dem Tod eines Mitgliedes einfach verschwindet. Diese unklaren Kapitalansprüche müssen vom Vorstand laufend abgeklärt und bereinigt werden.

Fölling zeigte sich aber erfreut darüber, dass sich wieder einige neue Genossenschafter finden liessen, so dass das Genossenschaftskapital um 600 Franken grösser wurde.

Im aktuellen Jahr verzeichnete man mit den Auftritten an den beiden Chilbis in Hombrechtikon und Zumikon ­sowie am Stammer Markt wieder erste Einnahmen. Bei allen Beteiligten, welche sich freiwillig und mit viel Herzblut einsetzen, ist die Freude am Aufstellen und Abbrechen sowie für den Betrieb wieder voll entflammt. Nach der Absage des Andelfinger Jahrmarkts wird die «Rössliriiti» in den Vorweihnachtstagen noch auf dem Ossinger Markt, dem «Christchindli-Märkt» in Schleitheim und auf dem Fronwagplatz in Schaffhausen zu sehen sein.

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