Archäologen entdecken mittelalterlichen Burggraben in Beringen

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Manche Teile von «Schloss Beringen» sind älter als gedacht. Bild: Radio Munot

Die Kantonsarchäologie ist bei Rettungsgrabungen neben dem Ortsmuseum Beringen auf einen mittelalterlichen Burggraben, alte Kellermauern und viele Funde gestossen. Das teilte die Archäologie in einer Medienmitteilung mit. Das «Schloss Beringen», welches heute als Ortsmuseum genutzt wird, steht mitten im Dorfkern. Vom mutmasslichen Stammsitz der «Hünen von Beringen» waren bisher Reste eines Burgturmes und ein Wohngebäude aus dem Mittelalter bekannt.

Der Turm mit seinen markanten Ecksteinen aus rotem Sandstein galt bislang als ältester Bauteil des Schlosses. Jetzt wurden aber noch ältere Funde gemacht, wie etwa ein neu entdeckter Keller aus dem 11./12. Jahrhundert, mit schräg gemauerten Steinen. In einer Grube lagen ein Spinnwirtel und ein Webgewicht, ein donutförmiger Tonring zum Beschweren der Fäden am Webstuhl, was auf das frühe Mittelalter hindeute.

Dabei dürfte es sich um die letzten Überreste eines Grubenhauses aus dem 5.–9. Jahrhundert handeln. Diese halb in den Boden eingetieften Häuser nutzte man für die Verarbeitung von Pflanzenfasern zu Textilien. Sogar in die Steinzeit zurück verweisen ein kleines Feuersteinmesserchen, einzelne Scherben sowie ein Stück eines Hirschgeweihs. (ned)

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