Millioneneinsatz für Leitungsnetz

Roland Müller | 
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Im Trülliker Quartier Sperdikler sind ab 2022 während sechs Jahren umfangreiche Sanierungsarbeiten am Wasserleitungsnetz vorgesehen. Das letzte Wort dazu haben aber die Einwohner an der Gemeindeversammlung. Bild: ajo

Um die teilweise maroden Trinkwasserleitungen im Sperdikerquartier zu ersetzen, will Trüllikon fast zwei Millionen Franken investieren. Über den Kredit entscheiden die Stimmbürger am 26. September.

Das Trülliker Sperdiklerquartier oberhalb der Weinlandmühle ist als Wohngebiet grösstenteils in den 1970er-Jahren entstanden. Dementsprechend musste es auch mit der Wasserversorgung vollständig erschlossen werden. Doch die Qualität der dazumal eingebauten Leitungen erweist sich jetzt nach rund 45 bis 50 Jahren Gebrauch als ungenügend. Zu Quartiergründerzeiten war für den Bau und Betrieb der Wasserversorgung die in der Zwischenzeit aufgelöste und in die Politische Gemeinde integrierte Zivilgemeinde Trüllikon zuständig.

Tiefbaureferent Manuel Frei mit einem Teil einer verrosteten Trülliker Wasserleitung. Bild: RoMü

«Die Leitungen stammen aus den Jahren 1973 bis 1980 und sind in einem schlechten Zustand», erklärt Gemeinderat und Tiefbaureferent Manuel Frei. Immer wieder kam und kommt es zu Rohrleitungsbrüchen, welche beachtliche Kosten auslösen und die laufende Rechnung der Trinkwasserversorgung entsprechend belasten. Manuel Frei spricht dabei von sehr hohen Aufwendungen, welche sich nicht nur finanziell belastend auswirkten, sondern auch immer wieder zu einer Unzufriedenheit bei den Wasserbezügern führten.

«Die Leitungen sind in einem schlechten Zustand.»

Manuel Frei, Gemeinderat Trüllikon

Zudem sind die veralteten Leitungen mit ihren zahlreichen Lecks zum Teil auch mit Rost versetzt, was wiederum zu Rostrückständen im Wasser führen kann. Als Konsequenz davon sieht sich die Gemeinde Trüllikon als Betreiber gezwungen, mit baulichen Massnahmen Abhilfe zu schaffen und das betroffene Leitungsnetz vollständig zu erneuern. Konkret sind dabei die Wasserleitungen in der Sperdikler-, der Unteren und Oberen Mühlebodenstrasse sowie der Spiessenacker und der Rebweg betroffen.

Zwei Kilometer Leitungen ersetzen

Das Leitungsnetz im ganzen Sperdiklerquartier mit einer Gesamtlänge von rund zwei Kilometern soll etappenweise innerhalb von sechs Jahren, zwischen 2022 bis 2028, saniert und erneuert werden. «Parallel dazu bitten wir die Hausbesitzer, ihre Anschlussleitungen ebenfalls zu überprüfen, damit diese allenfalls im Gleichschritt mit den Sanierungen erneuert werden können», sagt Frei. Damit lassen sich für die Liegenschaftsbesitzer auch beachtliche Kosten sparen, wenn gleichzeitig mit dem Wasserleitungsersatz auch der Hausanschluss erneuert wird. Gemäss der gemeindeeigenen Verordnung über Wasserversorgungsanlagen gehen nach der Erstellung des Hausanschlusses die Anlageteile im öffentlichen Grund, das Absperrorgan und der Wasserzähler in den Besitz der Gemeinde Trüllikon über. Hingegen bleibt der Hausanschluss auf dem Land der Grundeigentümer in deren Besitz. Werden nun konkrete Reparaturen, Sanierungen oder Erneuerungen am Hausanschluss notwendig, werden die Kosten im Bereich des öffentlichen Grunds von der Wasserversorgung und jene im privaten Grund vom Grundeigentümer getragen.

Gemeindeversammlung entscheidet

Doch vorerst haben die Trülliker Stimmbürgerinnen und Stimmbürger das letzte Wort; sie befinden an der Gemeindeversammlung vom 26. September über dieses Geschäft. Dies, nachdem man an der letzten Gemeindeversammlung den entsprechend notwendigen Kredit im Umfang von 1,810 Millionen Franken vorberaten hatte.

In der damalig geführten Diskussion hatte Manuel Frei deutlich gemacht, dass diese umfassenden Investitionskosten keine direkten Auswirkungen auf den aktuellen und zukünftigen Wasserpreis haben sollen. Dies auch mit Blick auf die wegfallenden Kosten, welche die Rohrbrüche verursacht und jeweils auch die laufende Rechnung belastet hatten. Der Wasserpreis beträgt nebst einer Grundgebühr von 200 Franken derzeit 2 Franken pro bezogenem Kubikmeter Wasser.

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