«Wir haben das intensiv diskutiert»

Thomas Martens | 
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Daniel Landolt, Präsident der Neuen Helvetischen Gesellschaft Schaff­hausen, freut sich auf die Bundesfeier auf dem ­Fronwagplatz – auch wenn sie in diesem Jahr nicht wie gewohnt ausfällt. Bild: Michael Kessler

Die Neue Helvetische Gesellschaft Schaffhausen veranstaltet die Bundesfeier in diesem Jahr in abgespeckter Version ohne Frühstücksbuffet. Präsident Daniel Landolt über das Schutzkonzept mit Maskenpflicht innerhalb des markierten Festgeländes.

Die Schaffhauser 1.-August-Feier mit Bundeszmorge auf dem Fronwagplatz hat eine lange Tradition. Die Gefahr einer Ansteckung mit dem Coronavirus zwingt die Veranstalter von der Neuen Helvetischen Gesellschaft Schaffhausen (NHG) aber zu einer Programmänderung. Das gewohnte Frühstücksbuffet wird es nicht geben, ebenso keine Jungredner. Eine Absage des Anlasses kam für die NHG und ihren Präsidenten Daniel Landolt aber nicht infrage.

Herr Landolt, wieso findet der Anlass angesichts der Corona-Pandemie überhaupt statt? Viele andere Gemeinden, auch mit weit weniger Einwohnern, verzichten eben wegen der Ansteckungsgefahr auf Versammlungen dieser Art ...

Daniel Landolt: Wir haben das intensiv im Vorstand diskutiert. Ein Punkt ist sicher, dass es sich dabei um einen traditionellen Anlass handelt und es schön wäre, wenn man ihn entsprechend ausrichtet und damit auch eine gewisse Normalität aufzeigt. Dazu kamen aber auch die seit Juni gelockerten Corona-Regeln und die Umsetzung eines umfangreichen Schutzkonzeptes, das wir in enger Zusammenarbeit mit dem Sicherheitschef der Stadt Schaffhausen, Romeo Bettini, erarbeitet haben.

«Kernelement ist, dass innerhalb des Schutzperimeters die Besucher eine Schutzmaske tragen müssen.»

Was beinhaltet das Schutzkonzept?

Kernelement ist, dass innerhalb des Schutzperimeters die Besucher eine Schutzmaske tragen müssen. Auf den Tischen stehen Dispenser mit Desinfektionsmittel. Schutzmasken und Desinfektionsmittel werden im Übrigen von der Stadt Schaffhausen kostenlos zur Verfügung gestellt. Es werden auch Warntafeln aufgestellt, die auf die Verhaltensregeln aufmerksam machen. Zudem haben wir entschieden, auf das Frühstücksbuffet zu verzichten.

Können Sie den Schutzperimeter näher ­beschreiben?

Wie in den vergangenen Jahren wird es auch diesmal wieder Festbänke geben, man kann sich also gemütlich hinsetzen. Um die Festbänke herum werden aber auf den Boden Markierungen gesprayt, damit optisch erkennbar ist, wo der Fest­bereich ist. Innerhalb des Perimeters werden wir vom Vorstand dann die Leute auch auf die geltenden Regeln mit Schutzmasken hinweisen. Andernfalls hätten wir im Rahmen eines Contact Tracings eine Datenerhebung machen müssen, darauf wollen wir aber bewusst verzichten, ebenso wie auf einen Mindestabstand beim Sitzen. Es wird auch keinen festen Ein- und Ausgang geben, die Leute sollen den Festperimeter überall betreten und auch wieder verlassen können. Unser Ansicht nach ist das so der einfachste Weg für die Gäste und für uns.

«Das ist eben die Konzession, die wir machen müssen, wenn wir den Anlass durchführen wollen.»

Damit fehlt ein wenig der gesellige Teil, der die Bundesfeier normalerweise ausmacht, oder?

Das ist eben die Konzession, die wir machen müssen, wenn wir den Anlass durchführen wollen. Wir werden aber auf jeden Fall den Gästen Mineralwasser zur Verfügung stellen, dass es bei grosser Hitze zu keinen gesundheitlichen Problemen kommt. Und am Schluss gibt es für jeden noch einen 1.-August-Weggen mit auf den Weg.

Es gibt kein Frühstücksbuffet und auch keinen Jungredner. Die Veranstaltung wird somit auch etwas kürzer...

Das ist richtig. Wir fangen dieses Jahr auch erst um 9.30 Uhr an mit dem Platzkonzert der Stadtmusik Harmonie Schaffhausen. Ab 10 Uhr sind die Festreden und um etwa 11 Uhr wird dann Schluss sein.

Was ist, wenn es regnet?

Dann findet der Anlass in der Kirche St. Johann statt, ebenfalls mit Maskenpflicht.

In Schaffhausen kommen ja immer so um die 200 bis 400 Leute zur Bundesfeier, mit wie viel rechnen Sie denn in diesem Jahr?

Ich denke, da Bundesrätin Karin Keller-Sutter auftritt und auch Stadtpräsident Peter Neukomm eine kurze Ansprache halten wird, werden auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Besucher auf den Fronwagplatz kommen. Wohl wie noch selten in der jüngeren Geschichte war unsere Bundesregierung in den letzten Monaten gefordert, weitreichende und folgenschwere Entscheidungen für die Bevölkerung zu treffen und diese zu verantworten. Ich bin darum persönlich sehr gespannt auf die Ausführungen unserer Bundesrätin.

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