Mehr Tempo, mehr Präzision

Tobias Erlemann | 
Lesenswert
Noch keine Kommentare
Chefcoach Murat (l.) und Assistent Hakan Yakin tüfteln an der richtigen Taktik für das Spiel gegen die Grasshoppers. Bild: alb

In puncto Torabschluss hat der FCS in dieser Saison bisher wenig überzeugt. Die Trainingswoche wurde ­genutzt, um auch im athletischen Bereich zu arbeiten. Das soll mehr Abschlüsse bringen.

Im Training war ordentlich Zunder drin. Recht rüde wurde auch mal Stürmer Zé Turbo umgehauen, dazu hallten lautstark Rufe und Anweisungen über den Kunstrasen. «Wir haben vor allem am Tempo gearbeitet, wir wollen das Spiel schneller machen», plaudert Wirbelwind Danilo Del Toro aus dem Trainingsnähkästchen. Sein Trainer Murat Yakin verfeinert diese Aussage. «Mehr Tempo in den Aktionen ist wichtig», sagt der 45-Jährige – und fügt ein entscheidendes Element an. «Gleichzeitig müssen wir in der Offensive mehr Präzision reinbringen.»

Volle Konzentration

Denn noch immer hakt es an der Offensiv-Power, mit bisher zehn erzielten Treffern ist nur Schlusslicht Chiasso (acht Treffer) ungefährlicher als der FCS. Mit schnellen Stafetten und mehr Zug zum Tor soll es den ersten Liga-Heimsieg gegen den Grasshopper Club in der Geschichte geben. Optimismus verbreitet dabei das Hinspiel, welches die Schaffhauser mit 1:0 im Letzigrund gewannen. Doch inzwischen hat sich der Schweizer Rekordmeister stabilisiert – und in Oliver Buff nochmals einen gestandenen Spieler für das Mittelfeld verpflichtet. Dabei hat GC eine Stärke, die gleichzeitig eine Schwäche des FCS ist: Standards und Flanken von aussen. Sowohl in Aarau und Winterthur als auch daheim gegen Kriens liess sich die FCS-Abwehr bei Flanken übertölpeln. Und nun kommen die Hoppers mit Standardspezialist Petar Pusic, der schon einige Tore per Freistoss und Eckbälle vorbereitet hat in dieser Saison. «Da geht es auch um Mentalität in der Defensive. Nicht nur die Grösse ist wichtig beim Kopfball, sondern dass ich das Duell unbedingt gewinnen will. Da müssen wir griffig sein», erklärt Yakin. So waren die gegnerischen Standards ein Thema unter der Woche bei den durchgeführten Analysen. «Wir wissen, was auf uns zukommt. In Chiasso haben wir es gut gemacht. Wir können es also», betont Del Toro – und sagt mutig: «Auch wir können gute Standards treten, vielleicht können wir damit die Hoppers packen.»

Für die FCS-Spieler wird der Match schon insofern etwas Besonderes, dass die Tribünen im Lipo-Park endlich mal wieder gut gefüllt sein werden. Heisst: Motivieren braucht Coach Yakin wohl keinen Spieler, die Atmosphäre soll zu einem erfolgreichen Spiel beitragen. Und auch wenn einige Akteure unerfahren seien, würden sich diese nicht aus der Ruhe bringen lassen, sagt der 45-Jährige – und hofft: «Wir wollen den Fans was bieten, damit sie auch bei den nächsten Spielen wieder in den Lipo-Park kommen.»

Zahlreiche Fans werden erwartet

Zum Spiel gegen den Schweizer Rekordmeister wird diesmal nicht nur ein Eck im gegnerischen Fanblock geöffnet, sondern die ganze Tribüne. Mit bis zu 1500 gegnerischen Fans wird gerechnet. Insgesamt wurden schon rund 3000 Tickets abgesetzt, im Optimalfall sollten bis zu 5000 Zuschauer den Lipo-Park bevölkern. Um diesen Andrang zu bewältigen, wird es extra Cateringstände in und um das Stadion geben.

Ist dieser Artikel lesenswert?

Ja
Nein

Kommentare (0)

Neuen Kommentar schreiben

Diese Funktion steht nur Abonnenten und registrierten Benutzern zur Verfügung.

Registrieren