VC Kanti glanzvoll im Viertelfinal

Hans Christoph Steinemann | 
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Kanti-Mittelblockerin Jessica Wagner bezwingt den Neuenburger Block (Kyra Holt). Bild: Reinhard Standke

Mit einer starken Willensleistung hat der VC Kanti das Challenge-Cup-Achtelfinal-Rückspiel gegen Neuenburg UC mit 3:1 für sich entschieden und somit den Viertelfinal erreicht.

Der VC Kanti und NUC bieten sich seit Jahren hart umkämpfte und meistens sehr enge Spiele, welche die Fans begeistern. Das war auch gestern wieder so, die 625 Zuschauer in der BBC-Arena waren begeistert ob des Gebotenen von beiden Teams und feierten sie nach Spielschluss mit Standing Ovations. Dass das Heimteam am Schluss als 3:1-Sieger im gestrigen Spiel und mit 6:5 Sätzen in der Gesamtabrechnung dastand, war natürlich eine entscheidende Komponente in der Feierstunde.

Denn auch die stark kämpfenden Gäste vom Neuenburgersee hätten als Siegerinnen vom Platz gehen können. Nach dem von VC Kanti klar beherrschten Startsatz (25:17 in 21 Minuten) brachte die NUC-Trainerin Lauren Bertolacci die US-Angreiferin und Topskorerin Tia Scambray für die junge Schweizerin Julie Lengweiler aufs Feld. Und Scambray brachte nun enormen Dampf in den Neuenburger Angriff und buchte allein im 2. Satz zehn Punkte (total 22). Vor allem auf die taktische Änderung mit extrem diagonal geschlagenen oder angetippten Bällen wusste der Block des VC Kanti über längere Phasen keine Antwort. So ging der zweite Abschnitt verdient an NUC. Bei 1:1 stand die Partie auf Messers Schneide, das blieb auch im dritten Satz so. Bis zum 17:17 blieben die Neuenburgerinnen dran, Scambray, Marteene Bettendorf und Kyra Holt skorten regelmässig. Doch die Angriffsverteilung beim VC Kanti war breiter, neben Chantale Riddle und der effizienten Karla Klaric fand in der Schlussphase Korina Perkovac in die Partie und skorte fünf Punkte, davon die zwei entscheidenden zum Satzgewinn von 25:20. Dem VC Kanti fehlte nun noch ein weiterer Satz zum Weiterkommen.

Die Spannung und das Niveau im vierten Satz stiegen nochmals, und trotz zeitweiliger Dreipunkteführung (11:8) kämpfte sich Neuenburg zurück und zwang Kantitrainer Nicki Neubauer bei 14:16 zum ersten und bei 16:18 zum zweiten Tiebreak. Angreiferin Scambray war kaum zu stoppen. Aber NUC unterliefen zu viele Servicefehler, welche es dem VC Kanti erlaubten, nach dem 16:19 auf 21:20 vorzulegen. Die Routiniers Klaric (16 Punkte) und Riddle (15) setzten die Akzente, Riddle sorgte mit dem Matchball zum 25:22 für den endgültigen Siegesjubel. «Ich bin mega zufrieden mit der heutigen Leistung», war Trainer Nicki Neubauer zu Recht euphorisch, «und wir können weiterhin international spielen.» Zuspielerin Vivian Guyer, die mit einer tollen Serviceserie zum 6:0 gleich zu Beginn und auch später Wichtiges beitrug, doppelte nach: «Es ist für uns eine grosse Ehre, dass wir im Europacup verbleiben. Und eine super Belohnung fürs unser starkes Spiel.»

Der VC Kanti trifft im Viertelfinal des dritten Volleyball-Europacup-Wettbewerbs nach der Champions League und dem CEV-Verbands-Cup auf die Sloweninnen von Volley Nova ­Gorica. Die Partie wird am 7. Februar um 20 Uhr in der BBC-Arena aus­getragen.

Schweizerinnen schlagen EM-Zelte in Bratislava auf

Die Schweizerinnen treffen bei der EM im Sommer (23. August bis 8. September) auf Rekordweltmeister Russland, Slowakei, Deutschland, Weissrussland und Spanien. Die fünf Vorrundenspiele tragen sie in der slowakischen Hauptstadt Bratislava aus.

Es hätte für das Team von Nationaltrainer Timo Lippuner schlimmer kommen können. Mit Co-Gastgeber Slowakei wurde den Schweizerinnen in Istanbul ein Gruppenkopf zugelost, der für sie nicht ausser Reichweite liegt. Anders als die EM-Mitausrichter Türkei oder Polen, welche die Gruppe A und B anführen, zählen die Slowakinnen wie auch die Ungarinnen (Kopf der Gruppe C) bei der erstmals mit 24 Teams ausgetragenen EM nicht zum Kreis der Medaillenanwärter.

Auftakt gegen Neubauer/Vollmer

Der Start ins Turnier erfolgt für die Auswahl von Swiss Volley am 23. August gegen Deutschland. Dies wird eine spezielle Affiche, stehen im Staff der Deutschen mit Andreas Vollmer (Aesch-Pfeffingen) und Nicki Neubauer (VC Kanti) doch zwei in der NLA tätige Cheftrainer, Timo Lippuner seinerseits coacht den Bundesligisten Vilsbiburg. Nach dem Auftaktduell gegen den nördlichen Nachbarn folgen für die Schweizerinnen der Reihe nach die Spiele mit der Slowakei, Russland, Spanien und Weissrussland. Lippuner zeigte sich zufrieden mit dem Los: «Mit dieser Gruppe sind wir nahe an unserer Wunschkonfiguration.» Grundsätzlich seien sie zwar stets Aussenseiter, doch in dieser Gruppe sei etwas möglich. «Speziell Russland, aber auch Deutschland sind klar zu ­favorisieren, die anderen drei Gegner bewegen sich alle etwa auf dem gleichem Niveau. Vielleicht gelingt es uns, gegen sie einen, zwei oder sogar drei Sätze zu gewinnen. Ein Sieg an einer EM wäre toll.» Um den Achtelfinal zu erreichen, was laut Lippuner ein sehr, sehr hochgestecktes Ziel sei, müsste die Schweiz in der Sechsergruppe zwei Teams hinter sich lassen. (sda)

Frauen-EM 2019. Auslosung. Gruppe A (in Ankara): ­Türkei, Serbien, Bulgarien, Frankreich, Finnland, Griechenland. – B (in Lodz/POL): Polen, Italien, Belgien, Ukraine, Portugal, Slowenien. – C (in Budapest/HUN): Ungarn, ­Niederlande, Kroatien, Aserbaidschan, Rumänien, Estland. – D (in Bratislava/SVK): Slowakei, Russland, Deutsch-land, Weissrussland, Spanien, Schweiz. – Gruppenspiele (23. bis 29. 8.): U. a. Schweiz - Deutschland (23. 8.), Schweiz - Slowakei (24. 8.), Russland - Schweiz (25. 8.), Spanien - Schweiz (27. 8.), Schweiz - Weissrussland (29. 8./alle Schweizer Vorrundenspiele in Bratislava). – ­Modus: Die ersten vier jeder Gruppe qualifizieren sich den Achtelfinal.

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