Fussball-Eheberater müssen es jetzt wieder richten

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Maria Gerhard von den Schaffhauser Nachrichten
Maria Gerhard, Redaktion, maria.gerhard@shn.ch

Wie viel Fussball verträgt eine Ehe? Dieser Frage geht Maria Gerhard in der heutigen «Einwurf» Kolumne nach.

Nach drei Wochen WM ist es an der Zeit, Bilanz zu ziehen, und zwar zu der Frage: Wie viel Fussball verträgt eine Beziehung eigentlich? Und da muss man sagen: Im runden Leder steckt ganz schön viel Konfliktpotenzial. Wanderungen am Wochenende werden zu Hetzjagden, weil ER unbedingt um 16 Uhr das nächste Spiel sehen möchte, und zwar daheim auf dem Sofa. Die allabendliche Krimiserie wird Tag für Tag auf «nach dem Spiel» verschoben. Bloss: Dann ist wieder Schlafenszeit. Und wehe, man schaut die Fernbedienung auch nur an, dann wird ER ganz nervös und bringt sie in Sicherheit wie ein Eichhörnchen seine Nüsse. Und dann: Männer, wo kommen denn plötzlich diese Emotionen her? Nachdem die Schweiz Schweden unterlagen gewesen war, konnte man auf Schaffhausens Strassen so manchen Herrn mit Tränen in den Augen sehen. Und ein Kollege hatte kurz einen kleinen Aggressionsausbruch, um dann stammelnd durchs Haus zu laufen: «Ich bin verwirrt …» Also, da ist es doch kein Wunder, dass frau da misstrauisch wird. Rollt der Ball, können wir anscheinend anstellen, was wir wollen, unsere Rundungen sind weit weniger interessant – das führt zu Eifersucht. Aber wie auch konkurrieren, denn so ein Ball bekommt keine Falten und motzt nicht, wenn wieder die Socken auf dem Sofa rumliegen. Wie gut ist es da, dass es Eheberater gibt, die sich mittlerweile auf Fussball-­Beziehungskrisen spezialisiert haben. Diese Fussball-Nannys nehmen sogar telefo­nische Hilfe entgegen, wenn während der Halbzeit die Eskalation droht. Ach, was wäre die Welt ohne Psychologen …

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