Ossingen gehört zur Champions League

Im Rahmen des Bring-und-Nimm-Markts wurde bei einer kleinen Feier die Energiestadt Ossingen mit dem European Energy Award Gold ausgezeichnet.
Von Roland Müller
«Gold ist ein sehr wertvolles Edelmetall. Dieses muss erarbeitet werden. Wir dürfen heute in Ossingen diesen Erfolg feiern», führte Gemeindepräsident Martin Günthardt am Festakt am Samstagmittag aus. Die Feier, untermalt mit Musik der Brass Band Eglisau, war in den grossen Bring-und-Nimm-Markt, der dieses Jahr seine 25. Auflage erlebte, eingebettet. Vor 17 Jahren hatte die Gemeinde Ossingen erstmals das Zertifizierungsaudit mit 54 Prozent geschafft und wurde damals zur Energiestadt ernannt. Seither folgten weitere vier Labelerneuerungen, wobei stetig höhere Punktzahlen erzielt wurden. Günthardt zeigte sich dabei dankbar, dass seine Vorgänger mit Heinz Kern und Kurt Stamm mit ihrem Einsatz dazu beigetragen haben, dass Ossingen sich immer wieder erfolgreich als Energiestadt in Szene setzen konnte.
Heute zählt der Kanton Zürich bereits 91 Energiestädte. Landesweit gehört Ossingen aber bei nur 46 Gemeinden mit dem Label European Energy Award Gold zu einem exklusiven Kreis. «Willkommen in der Champions League der Energiestädte», meinte Bruno Bébié, Energiebeauftragter der Stadt Zürich und Mitglied des Vorstandes Trägerverein Energiestadt, an die Adresse der Festteilnehmer. Für ihn ist es beispielhaft, wie die Gemeinde mit Blick auf die Energiestrategie 2050 ihre Energiepolitik vorantreibt. Das Goldlabel wurde mit 319,1 von möglichen 411,5 Punkten und somit zu 77,5 Prozent erfüllt.
«Es ist sehr wichtig, dass die Städte und Gemeinden ihre Energiespielräume ausschöpfen», hielt der Winterthurer Stadtpräsident Michael Künzle fest. seine Stadt erhielt 1999 das Label als Energiestadt und wurde danach bereits 2007 für ihre grossen Bemühungen für eine nachhaltige Energieproduktion mit dem Goldlabel ausgezeichnet. «Ich zolle dieser Leistung allerhöchsten Respekt», führte Künzle weiter aus. Mit diesem Goldlabel kann nun die Gemeinde beim Bund für weitere gute Projekte Geld abholen, rief er in Erinnerung.
Mit dem Energiestadtlabel hat sich Ossingen dazu bekannt, den Primärenergieverbrauch um bis zu 55 Prozent oder, als 2000-Watt-Gesellschaft, gar auf 32 Prozent zu senken. Zugleich soll der Anteil erneuerbarer Energien für Raumwärme und Warmwasser von heute knapp 40 auf 80 Prozent und der Anteil an erneuerbarem Strom ebenfalls auf 80 Prozent gesteigert werden.