Jetzt gibt es in Beringen wieder eine Metzgerei

Damla und Seydi Avsar haben Anfang März in Beringen ihre Metzgerei am Randen eröffnet. Lange gab es dieses Angebot in der Gemeinde nicht mehr.
Von Karl Hotz
Viele Beringerinnen und Beringer trauern auch heute noch der Metzgerei nach, die früher im Coop integriert war, dann aber dem Umbau zum Opfer fiel. Sie alle können aufatmen: Seit Anfang März gibt es wieder eine Metzgerei in der «Boomtown» des Klettgaus. Betrieben wird sie von Inhaberin Damla Avsar und ihrem Mann Seydi Avsar. Letzterer ist ausgebildeter Metzger und war nach seiner Übersiedlung aus Deutschland nach Schaffhausen im Fischereifachgeschäft Oceanis tätig. «Wir haben uns entschlossen, das Wagnis der Selbständigkeit einzugehen», so Avsar. Nach den Erfahrungen der ersten Wochen scheint sich dieses Wagnis gelohnt zu haben. «Wir haben bereits erste Stammkunden, die regelmässig wiederkommen. Und zwar nicht nur aus Beringen, sondern auch aus angrenzenden Dörfern.»
Vor allem regionale Produkte
Das könnte auch damit zusammenhängen, dass die Metzgerei am Randen, so die volle Bezeichnung, konsequent auf regionale Produkte setzt. Einen Teil des Fleisches bezieht sie von der Natur-Metzg Hans+Wurst in Rheinau. Teigwaren werden beim Demeterbetrieb Aspenhof in Wilchingen gekauft, und auch die Hofgemeinschaft Randenhof in Siblingen gehört zu den Lieferanten, auch sie arbeitet nach den Prinzipien von Demeter. Wurstwaren liefert Markus Müller aus Schleitheim, wobei Seydi Asvar bei der Produktion teilweise mitarbeitet. Ein Teil der Rindsfilets wird allerdings aus Südamerika importiert. Das aus Kostengründen: «Schweizer Filet, das wir natürlich auch anbieten, ist halt schon ziemlich teuer», so Avsar. Auf gutes Echo stösst auch die heisse Theke, in der neben einem täglich wechselnden Menü – es wird von einem Koch zubereitet – auch drei Sorten Fleischkäse, Cordons bleus und andere Produkte angeboten werden. Zudem werden auch Fische verkauft: Am Freitag und Samstag gibt es frische Fische, unter der Woche auch Abgepacktes wie etwa Lachs.
Auch Catering im Angebot
Mit dem bisherigen Geschäftsverlauf sind die neuen Metzger zufrieden. Neben den Privatkunden können sie auch Restaurationsbetriebe beliefern und bieten ein breites Cateringangebot. «Ohne diese Zusatzangebote könnten wir auf die Dauer schwer überleben.» Die Avsars hoffen darum, diesen Sektor noch ausbauen zu können.
Etwas überrascht sind sie vom Geschmack der Kunden. «Man hat uns gesagt, Schwein werde am besten gehen. Das Gegenteil ist wahr: Rind und Kalb sind sehr gefragt.» An der heissen Theke ist ein spezieller Fleischkäse nach Tessiner Art der Renner. Besonders geschätzt wird, dass alles, auch Gehacktes oder Geschnetzeltes, frisch vor den Augen der Kundschaft zubereitet wird.
Und ältere Kunden sind vor allem darüber froh, dass sie Fleisch auch in kleinsten Portionen kaufen können.