Ein fataler Wischfehler kostet die Finnen den EM-Titel

Curling.Vermutlich haben die finnischen Curler, die im Final der EM der Gehörlosen auf der KSS standen, in der Nacht auf Sonntag nicht allzu gut geschlafen. Die Bilder ihres letzten Steins dürften immer wieder an ihnen vorbeigezogen sein. Sie hatten alles richtig ­gemacht, ein 5:2 gegen die favorisierten Russen aufgeholt, und im Zusatzend hatten sie den letzten Stein. Nach einem Fehlstein der Russen lag das Haus offen. Die Abgabe war gut, der Stein gut unterwegs – nur hätte er rechtzeitig gewischt werden müssen. Doch die Finnen begannen viel zu spät, und dann half alles Wischen nichts mehr. Der Stein war zwei, drei Zentimeter zu kurz. Die Russen jubelten ausgelassen.

Im Frauenfinal hingegen reüssierte Russland nicht. Das Team führte zwar nach dem ersten End 4:0, doch dann übernahmen die Kroatinnen das Zepter. Bis zum fünften End hatten sie fast aufgeholt, danach stahlen sie vier Steine in Folge. Ihr Titel ist absolut verdient. Schon in der Vorrunde hatten sie gegen die Russinnen nur mit einem Stein verloren. Im Final spielten sie sehr sicher und auch taktisch clever. Immer lag ab dem fünften End ein Stein so gut hinter den Guarden vor dem Haus, dass die Russinnen nicht an ihn herankamen, oder zumindest lag er so versteckt, dass sie ihn nur streiften.

Mit den beiden hochklassigen Spielen ging eine EM zu Ende, die in allen Teilen gelungen war. Auch wenn das Niveau der Teams sehr unterschiedlich war, gab es viele spannende Auseinandersetzungen. Die KSS als Organisator und die zahlreichen Helferinnen und Helfer von Curling Schaffhausen und von der Zürcher Dolmetscherschule wurden von allen Beteiligten gelobt. (khz)