Nächster Halt: Der Siegersteg

Die Flussruderer des Ruderclubs Schaffhausen schlugen an der Regatta vom letzten Wochenende auf dem Zugersee in Cham trotz hohem Wellengang zu.
von Simon Müller, Cham
Was gibt es Schöneres als ein Wochenende am See mit blauem Himmel und Sonnenschein. Dazu Pommes und ein Bier – für die Fans natürlich. Während auf dem Wasser um den ersten Platz gekämpft wird, herrscht am Land ein fröhliches Getümmel. Hier kommen Fans, Eltern, Freunde und Verwandte zusammen, eifern mit oder tauschen sich aus.
Rudern bei Segelwetter
Die Windverhältnisse liessen jedoch zu wünschen übrig. Am Sonntag, kurz nach Mittag, musste die Regatta wegen zu hohen Wellengangs abgebrochen werden. Dies hielt die Schaffhauser Regattierenden jedoch bis zum Schluss nicht ab, Glanzresultate zu erzielen – der Siegersteg wird häufig von den Athletinnen und Athleten vom RCS besucht.
Hier in Schaffhausen auf dem Rhein kann man nicht bei Seeverhältnissen trainieren. Das führt dazu, dass man im Umgang mit Wellen keine Erfahrung sammeln kann. Um dies zu kompensieren und die Erfahrung auf dem See den Ruderinnen und Ruderern zu ermöglichen, legt der Ruderclub Schaffhausen Wert auf regelmässige, gut betreute Trainingslager mit Cheftrainer Ueli Bodenmann. Solche intensive Erfahrungen fördern nicht nur die Rudertechnik, sondern sorgen auch für Mannschaftszusammenhalt und ermöglichen, vielfältiges Lauf- und Krafttraining einzubauen. Auch der Fokus auf Beweglichkeit und Rumpfstabilität gehört in die tägliche Routine.
Das Klischee vom «kleinen Städtchen am Rhein» ist in manchen Bereichen gar nicht so falsch. Eine überschaubare Regattierenden-Abteilung lässt sich zwar persönlicher trainieren, schränkt aber auch die Bootszusammensetzungen ein. In solchen Fällen hilft Kooperation mit anderen Clubs weiter. Denn das Ziel ist ja bei allen Athleten dasselbe: gute Leistungen zu erzielen und eine Medaille zu gewinnen. Die Zusammenarbeit mit Ruderinnen und Ruderern aus anderen Clubs ermöglicht neue Bootszusammensetzungen, sodass man in neuen Kategorien mitstreiten kann. Dies zeigt, dass Rudern auch ein Mannschaftssport ist. Die Leidenschaft des Ruderns verbindet nämlich schweizweit. Ein Austausch zwischen Gleichgesinnten kann zu besseren Leistungen, gegenseitigem Anstacheln führen und das Erlernen von neuen Trainingsmethoden ermöglichen.