Bäumli auf dem Fronwagplatz gefällt: Grün Schaffhausen erstattet Anzeige

Kay Fehr | 
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Das gefällte Bäumli erregte am Samstag einige Gemüter – und führt nun zu einer Anzeige. Bild: zVg

In der Nacht von Freitag auf Samstag wurde auf dem Schaffhauser Fronwagplatz ein über 20 Jahre alter Baum umgesägt. Zahlreiche Menschen sind erzürnt, der zuständige Bereichsleiter ist tief betroffen – und hat Anzeige erstattet.

«Barbarisch», «dumm» und «bösartig» – diese Worte fallen einem Leser ein, wenn er an die Szene denkt, die sich ihm am vergangenen Samstagmorgen auf dem Fronwagplatz bot. Ein Bäumli, welches in einem grossen Pflanzkübel stand, wurde offenbar mutwillig umgesägt. Das sorgte auch in der Facebook-Gruppe «Du bist ein Schaffhauser/in, wenn du …» für heftigen Unmut. «Traurig, dass man alles kaputtmachen muss», schreibt eine Frau, eine andere spricht von einem «klaren Zeichen von Verrohung» – und das waren noch die harmloseren Wortmeldungen. 

Was sich ebenfalls viele fragen: Hatten die für die Tat Verantwortlichen etwa eine Säge dabei? Der kleine Baum weist einen sauberen Schnitt auf, der durch stumpfe Gewalt wohl nicht auf diese Weise hätte gefällt werden können.

Anzeige gegen unbekannt

Auf Anfrage sagt Bianca Gähweiler, Mediensprecherin der Schaffhauser Polizei, dass ihnen ein Vorfall um 3.50 Uhr in der Nacht von Freitag auf Samstag gemeldet wurde. «Eine Patrouille rückte aus, hat in der näheren Umgebung aber keine Personen angetroffen.» Weitere Vorfälle dieser Art seien Gähweiler in letzter Zeit nicht begegnet. «In Anbetracht dessen, dass der Vorfall uns mitten in der Nacht auf Samstag gemeldet wurde, kann es durchaus sein, dass Alkohol im Spiel gewesen sein könnte», mutmasst die Mediensprecherin. Eine Anzeige wegen Sachbeschädigung müsse allerdings vom Besitzer des Pflanzkübels aufgegeben werden – in diesem Fall von Grün Schaffhausen.

Das ist auch bereits geschehen, wie Bereichsleiter Florian Brack auf Anfrage sagt. «Viel anderes als eine Anzeige gegen unbekannt bleibt uns aktuell nicht übrig.» Man habe mit Bedauern vom gefällten Bäumli gehört und sei sehr betroffen. «Das war nicht einfach ein ‹Blüemli›, sondern ein Solanum-Baum, der vom Team über 20 Jahre lang gepflegt wurde», sagt Brack. «Es ist sehr schade und geht über einen Lausbubenstreich hinaus. Der Baum wurde bewusst umgesägt.» Das Stämmli habe bereits eine ordentliche Dicke vorweisen können. Darum sei es eine andere Dimension, als wenn die Pflanze umgeknickt worden wäre.

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