Schaffhauser Scharfschütze in Russland zu 14 Jahren Straflager verurteilt – doch von ihm fehlt jede Spur

Der Schaffhauser Avi Motola kämpfte an der Seite der Ukrainer – nun wurde er in Russland zu einer jahrelangen Haftstrafe verurteilt. Dies in seiner Abwesenheit, denn die Russen wissen nicht, wo er ist.
Der 49-jährige Schaffhauser Avi Motola wurde in der von Russland besetzten Region Donezk zu 14 Jahren Haft in einem Hochsicherheitsgefängnis oder Straflager verurteilt. Dies berichtet der «Blick». Die Informationen stammen von der russischen staatlichen Nachrichtenagentur «Ria Nowosti», die sich auf die russische Generalstaatsanwaltschaft berufen. Er hatte aufseiten der ukrainischen Armee gegen die Russen gekämpft. Der Kampfeinsatz ist auch der Grund für die Verurteilung.
Wie es weiter heisst, weiss niemand, wo sich Motola derzeit aufhält. Verurteilt wurde er in seiner Abwesenheit. Seit 2022 soll er die Ukraine als Söldner unterstützt haben. Wie die SN zuletzt im Februar 2024 berichtet hatten, fahndete Moskau bereits da nach dem Schaffhauser Scharfschützen wegen seines Einsatzes in der Ukraine. Schon damals wurde vermutet, dass Motola inhaftiert würde, sobald er einen Fuss nach Russland setze. Anfang 2023 hatte Motola nationale Berühmtheit erlangt, nachdem die «Rundschau» über ihn berichtet hatte.
Bereits jahrelange Haftstrafe abgesessen
Motola ist im Kanton Schaffhausen aufgewachsen und hat eine Lehre als Zimmermann absolviert. Danach lebte er viele Jahre in Israel. Auch in der Schweiz würde dem Söldner eine Haftstrafe drohen, denn das Schweizer Gesetz verbietet es, in einer fremden Armee zu kämpfen. Auf dem Radar der Schaffhauser Justizbehörden ist er ausserdem wegen Vermögensdelikten. In der Schweiz hat Motola aufgrund verschiedener Verbrechen bereits jahrelang hinter Gittern gesessen.