Zermatt abgeschnitten - Bund warnt auch vor erheblicher Hochwassergefahr am Rhein

Lucas Blumer | 
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Der hohe Wasserstand am Rheinfall zieht zur Zeit viele Touristen an, die Boote fahren noch beschraenkt, das Wasser laeuft an einigen Stellen schon ueber, ein eindrueckliches Naturspektakel,  am Montag, 10. Juni 2024. (Melanie Duchene / Schaffhauser Nachri
Es fliesst wieder mehr Wasser über den Rheinfall: Regenfälle lassen den Pegel ansteigen. Bild: Melanie Duchene

Die Naturgefahrenfachstelle des Bundes erhöht die Hochwassergefahr für den Rhein auf Stufe 3 (erhebliche Gefahr) und den Bodensee auf Stufe 4 (Grosse Gefahr).

Aufgrund vermehrter Regenfälle ist der Pegel des Bodensees und des Rheins wieder angestiegen. Nachdem der Rheinpegel in der letzten Woche kontinuierlich sank und auch die Gefahrenstufe nach unten korrigiert wurde, hat die Naturgefahrenfachstelle des Bundes die Gefahrenstufe nun wieder angehoben.

Aktuell liegt die Hochwassergefahr des Rheins bei Stufe 3. Gefahrenstufe 3 heisst: Lokal sind Überflutungen von Strassenunterführungen, Tiefgaragen und Kellerräumen möglich. An exponierten Verkehrswegen sind lokale Behinderungen möglich und es muss mit lokalen Schäden in kleinerem Umfang gerechnet werden.

Der Bodensee liegt aktuell bei Gefahrenstufe 4. Das heisst, es können vermehrt Ausuferungen (das Wasser verlässt das Bachbett) und Überflutungen auftreten. Dabei können Gebäude und Infrastrukturanlagen betroffen sein. Verkehrsbehinderungen sind möglich und es muss vermehrt mit Schäden gerechnet werden.

Heftige Gewitter

Die Gewittertätigkeit in und um die Schweiz nehme zu, schreibt MeteoNews. In den kommenden Stunden lohne sich ein regelmässiger Blick auf das Niederschlagsradar.

Besonders betroffen vom Unwetter ist das Wallis. Die Vispa ist in Zermatt bereits über die Ufer getreten.

Wie der «Walliser Bote» berichtet, wurde in Zermatt der sogenannte Wasseralarm ausgelöst. Bedeutet: Die Bevölkerung muss sich sofort in geschlossene Räume begeben. Bewohner, die in Bachnähe im Erdgeschoss wohnen, sollen sich sofort in höhere Etagen begeben, heisst es weiter. «Bitte setzen Sie diese Anordnung umgehend um und begeben Sie sich in entsprechende sichere Gebäude. Diese Anordnung gilt bis auf Weiteres», zitiert die Zeitung aus einer Mitteilung. 

Die Bahnstrecke zwischen Visp und Zermatt bleibt infolge Hochwassergefahr weiterhin unterbrochen, wie die Matterhorn Gotthard Bahn meldet. Auch die Zufahrt über die Strasse ist wegen der Hochwassergefahr gesperrt.

Zum weiteren Wetterverlauf schreiben die Meteorologen: «Gemäss aktuellsten Kurzzeitmodellen muss besonders auf die Abendstunden mit neuen und teils heftigen Gewittern gerechnet werden.» Auch das Risiko für Hagel sei gross. Und auch grosskörniger Hagel scheine «ein wahrscheinliches Szenario zu sein», so MeteoNews.

Aufgrund der starken südlichen Höhenströmung würden diese Gewitterbänder nun auch auf die Alpennordseite verfrachtet werden. Besonders das angrenzende Bündnerland dürfte laut den Wetterfröschen von den heftigen Gewittern betroffen sein.

Rheinpegel steigt bis Sonntag

Die Prognosen des Bundesamts für Umwelt zeigen einen kontinuierlichen Anstieg des Rheinpegels bis am Sonntag. Gemäss MeteoNews müssen wir uns heute Freitag aufgrund einer Kaltfront aus Deutschland auf kräftigen Regen und vereinzelte Gewitter gefasst machen.

Auch am Wochenende kommt es gemäss Prognosen von Metenews zu Niederschlägen. «Der Samstagvormittag geht mehrheitlich trocken und zum Teil recht freundlich über die Bühne, Richtung Bodensee und im Bünderland ist es zum Teil noch sonnig. Von der Westschweiz breiten sich aber am späteren Vormittag bereits neue Niederschläge aus», schreibt Meteorologe Michael Eichmann.

Am Sonntag gebe es einen Mix aus Sonne und Wolken, dazwischen dürfte es aber auch ab und zu mal nass werden, so Eichmann weiter.

Mitarbeit: sat/mjb/CH Media

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