Unzertrennlich auf und neben der Bühne: «Wir haben es lustig miteinander»

Jurga Wüger | 
Lesenswert
Noch keine Kommentare
Mia Poloni (l.) und Sara Joder kennen sich «schon ewig» und stehen beim Kindertheaterstück «No e Wili» gemeinsam auf der Bühne. Bild: Jeannette Vogel

Seit einiger Zeit probt ein gutes Dutzend Kinder auf der Bühne der Mehrzweckhalle Schanz und spielt nach, wie es vor hundert Jahren zu «No e Wili» kam. Mit dabei sind Mia Poloni (10) und Sara Joder (9).

«Wir kennen uns schon sehr lange, quasi aus dem Bauch heraus, als wir noch gar nicht da waren, weil unsere Eltern eng befreundet sind», sagt Mia Poloni (10) und schaut zu Sara Joder (9), die das bestätigt. Beste Freundinnen sind sie, und obwohl sie sich nicht oft sehen, verbindet die beiden Mädchen ein unsichtbares Band, eine Wellenlänge. Dass dieser Eindruck nicht täuscht, bestätigen sie unisono: «Wenn wir uns sehen, sind wir unzertrennlich.» Kein Wunder also, dass beide auch auf der Bühne stehen und das Kindertheater «No e Wili» proben.

Zu den Personen

Mia Poloni ist zehn Jahre alt und wohnt in Schaffhausen. Im Theaterstück «No e Wili» spielt sie den Baudirektor und Herrn Knecht. In ihrer Freizeit spielt sie Wasserball, geht gerne schwimmen und ist in der Cevi. Ausserdem spielt sie Harfe und singt im Chor.

Sara Joder ist neun Jahre alt und wohnt in Rheinklingen. Im Theaterstück «No e Wili» spielt sie Herrn Schmid und einen Spatz. Seit dem Kindergarten spielt sie Klavier (Förderklasse), Ukulele, singt und möchte später einmal einen Verteidigungskurs besuchen.

Während Mia einen Bankdirektor, mit dem das Stück auch beginnt, und Herrn Knecht mimt, übernimmt Sara die Rollen von Herrn Schmid und einem Spatz. «Sie sind die rasenden Reporter von Stein am Rhein, sie sehen und wissen alles», sagt Sara über ihre Rolle als Spatz. So zwitschern sie auch die Hiobsbotschaft vom Zusammenbruch der Spar- und Leihkasse von den Dächern, die Herr und Frau Waldvogel betroffen zur Kenntnis nehmen, und den Beinbruch, den sich Waldvogel beim Zeitungholen zugezogen hat. Und so entsteht aus Waldvogels Feder, während sein Bein heilt, das «No e Wili».

«Gut, gab es den mutigen Bäcker»

Das Kinderstück stammt aus der Feder von Susanne Breyer, die auch Regie führt. Sie bekommt viel Lob von den jungen Talenten. «Susanne erklärt uns alles sehr gut und unsere Proben sind sehr abwechslungsreich.» Vom Stockkampf bis zum Rollenspiel sei alles dabei. Über die Entstehung von «No e Wili» wissen die beiden Mädchen Bescheid. «Das muss eine schlimme Zeit gewesen sein», sagen sie nachdenklich, «gut, gab es den mutigen Bäcker, der die Stadt aufgeweckt hat.» Und eine gemeinsame Szene dürfen sie spielen und alles organisieren, damit das Stück ein Erfolg wird.

Mias Grossvater, der im Mönchschor «No e Wili» singt, hatte sie gefragt, ob sie nicht Lust hätte, bei der Neuinszenierung im Jubiläumsjahr mitzumachen (die SN berichteten). Mia musste nicht lange überlegen und fragte gleich Sara. Mias Mutter, Ilona Poloni, sitzt während des Interviews mit am Tisch. Sie lacht, als die Frage kommt, ob sie mit Mia zu Hause probt. «Damit habe ich nichts zu tun, das macht Mia alles selbst», sagt sie. Sich um den Fahrdienst und die Verpflegung zu kümmern, das sei ihre Aufgabe, mehr nicht.

Premiere ist am 22. Juni

Geprobt wird vorerst einmal pro Woche. Bis zur Premiere am 22. ​Juni sind weitere, engere Proben geplant. Die Vorfreude ist den Freundinnen anzumerken: «Wir haben es lustig miteinander», schwärmen sie. Auch das Publikum werde bei manchen Szenen laut lachen müssen.

«Ich will als Pianistin berühmt werden. Klavierspielen ist mein halbes Leben.»

Sara Joder (9), Kindertheater «No e Wili»

Das Lampenfieber ist bei Sara noch weit weg: «Ich werde erst kurz vorher nervös, jetzt ist es ok», Mia sieht das anders: «Ich habe schon ein bisschen Angst davor. Es kommen ja viele Leute, die uns kennen.» An die Weltbühne denken die Mädchen noch nicht und wenn: «Ich möchte als Pianistin berühmt werden. Klavierspielen ist mein halbes Leben», sagt Sara Joder. Und Mia Poloni pflichtet ihr bei: «Und ich wahrscheinlich als Harfenistin.»

Ist dieser Artikel lesenswert?

Ja
Nein

Kommentare (0)

Neuen Kommentar schreiben

Diese Funktion steht nur Abonnenten und registrierten Benutzern zur Verfügung.

Registrieren