Thaynger Kulturverein fördert das soziale Klima

Präsident Reinhard Stamm berichtete in der Hauptversammlung über das umfangreiche Programm zum 150. Jubiläum im abgelaufenen Vereinsjahr. Thema war auch die Zukunft des sanierungsbedürftigen ehemaligen Gasthauses «Sternen» als Kulturzentrum.
Er ist ein prägendes Element im Leben der Gemeinde. Das wurde in der 150. Hauptversammlung des Thaynger Kulturvereins im Gemeindezentrum unter der Leitung des Präsidenten Reinhard Stamm deutlich. Vor 150 Jahren gründete er sich als Männerverein, um das kulturelle und soziale Leben im Dorf zu bereichern. Als man erkannte, dass Frauen dabei unverzichtbar sind, benannte man sich um.
Im Jubiläumsjahr hatte man reichlich Gelegenheit, sich über die Geschichte und den Wandel des Vereins zu informieren. In einer umfangreichen und gut gestalteten Festschrift «150 Jahre Kulturverein Thayngen Reiat», die an alle Haushalte verschickt wurde, können die Einwohner viele Details von den Anfängen bis zur Gegenwart nachlesen. Zu verdanken ist diese aufwendige Chronik Andreas Schiendorfer (Autor) und Vincent Fluck (Gestaltung). Entstanden ist ein kleines Nachschlagewerk über die Geschichte der Gemeinde.
Überhaupt hatte Reinhard Stamm nach Ablauf des Jubiläums viel zu verdanken: den Vorstandskollegen für ihren Einsatz bei den zahlreichen Veranstaltungen, den 195 Mitgliedern für ihre Treue. Auch die Sponsoren, die die zahlreichen Anlässe und die üppige Festschrift durch ihre finanzielle Unterstützung ermöglicht haben, vergass er nicht.
Im Rückblick über den Jubiläumsfestakt, Vorträge, Konzerte, Ausstellungen und die Teilnahme an «Reiat heute» wurde deutlich, wie viel ehrenamtliches Engagement geleistet wurde. Mit seinem Einsatz behauptet der Verein eine wichtige Position im Gemeindeleben. Und offenbar trifft der Vorstand den Nerv der Mitglieder. Einstimmig wurde das Präsidium im Amt bestätigt. Auch der Mitgliedsbeitrag bleibt bei 25 Franken stabil.
Kulturverein übernimmt den «Sternen-Fonds»
Enttäuscht zeigte sich Reinhard Stamm von der Entwicklung in Sachen «Sternen». Zusammen mit drei weiteren Mitgliedern sei er vom Stiftungsrat zurückgetreten, weil sich der Einwohnerrat nicht klar zur beantragten Satzungsänderung verhalten habe. Das Haus sei dringend sanierungsbedürftig. Die Kontrolle der Elektroinstallation habe das bestätigt. Der Kulturverein übernimmt die Arbeiten in Eigenleistung und aus dem zweckgebundenen «Sternen-Fonds».
Die Debatte über das Haus als Kulturzentrum und die Aufwertung des Kirchplatzes schwelt schon länger. Walter Scheiwiller gab vonseiten der Gemeinde ein positives Signal: «Der Gemeinderat hat sich darauf geeinigt, dass der Kirchplatz mit Sternen und Adler als kulturelles Zentrum entwickelt werden soll», sagte er. Die Zusammenarbeit mit dem neuen Sternen-Stiftungsrat laufe gut. Ein Drittel der Kosten werde der Bund übernehmen. «Wenn alles gut geht, steht das Budget 2025, so dass wir 2026 mit dem Bau beginnen können», sagte Scheiwiller.
Die Arbeit geht nicht aus
Im laufenden Jahr hat sich der Verein wieder viel vorgenommen. Neben der Beteiligung an der Erzählzeit, dem Tag der offenen Museen, der Museumsnacht und der Experimentellen wird der Verein mit «Baarze 2024» an die Fusion von Barzheim mit Thayngen vor 20 Jahren erinnern. Die Integration des Schreibmaschinenmuseums in Bibern in den Verein bringt neue Aufgaben. Mehr Platz wünscht man sich für das Reiat-Museum. Es bleibt also viel zu tun.