Das Potenzial von künstlicher Intelligenz in der Industrie erleben

Welches Potenzial birgt die künstliche Intelligenz in der Industrie und wie können KMU sie anwenden? Verschiedene Referenten zeigten in der Stahlgiesserei auch Grenzen und Tücken der KI auf.
Der gemeinnützige Verein ITS (Industrie- und Technozentrum Schaffhausen) unterstützt Unternehmen zur Stärkung ihrer Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit. Projektleiter Elia Minghetti stellte die Vereinstätigkeiten kurz vor, bevor es mit den Referaten zum Thema künstliche Intelligenz (KI) losging. Minghetti organisierte im Rahmen der «Swiss Digitaltage 2023» die Veranstaltung zum Thema «Intelligente Zukunft: Das Potenzial von KI in der Industrie verstehen und erleben». Auch die Stiftung Impuls Schaffhausen war eingeladen, letzte Woche in den Räumlichkeiten der KSD Schaffhausen in der Stahlgiesserei bei den fünf Vorträgen dabei zu sein.
Sebastian Schmid von «App Manufacture» sprach über Chancen mit künstlicher Intelligenz. Wie kann ich als Unternehmen KI in mein Produkt integrieren? Er zeigte, wie zum Beispiel nach dem Auftauchen von ChatGPT das Interesse geradezu explodierte, dann eine Ernüchterung eintrat und erst nach einer gewissen «Erleuchtung» die Interessenskurve wieder kräftig angestiegen war.
Praxisbeispiele zeigte Samir Saad von «App Manufacture». Er machte klar, dass es auch bei der mobilen App-Entwicklung längst vorbei ist, mit «ein Tastendruck, ein Buchstabe». Bei KI würden ganze Texte generiert. Mit entsprechenden Eingaben von Schlüsselwörtern wie zum Beispiel Politik, Medizin etc. kann auf diese Texte Einfluss genommen werden.
Carim Chenna von der Firma «Rhyno Solutions» sprach über Chancen und Herausforderungen von KI im täglichen Einsatz am Arbeitsplatz. Und Timo Visscher von MUV Digital referierte über die Möglichkeiten, wie mit KI Expertenwissen und Daten sinnvoll kombiniert werden können.
Bojan Laskovic von der Firma Raqoon brachte mit seinen Schattenseiten der KI den Zuhörern beinahe das Fürchten bei. Bevor er loslegte, sagte er: «Es ist eine gute Technologie, auch wenn sie mit viel Energie von Kriminellen auch falsch eingesetzt werden kann. Ich will euch nicht einschüchtern, geht diesen Weg, nutzt diese Technologie.»
ChatGPT habe gute Möglichkeiten geschaffen, aber eben auch Möglichkeiten für Attacken verschiedenster Art. Schlimm werde es, wenn Stimmen nachgemacht werden. Das Perfideste, was der Referent bisher zu sehen und hören bekam, war manipuliertes Bild- und Videomaterial. «Wenn sich vor einer Videokonferenz eine Person mit mir bekannt und vertraut gemacht hat, vertraut sie einem anderen, mit meinen Gesichtszügen manipulierten Gesicht danach automatisch. Dem können wir uns nicht entziehen, das ist tief in uns verankert und wird vermehrt auf uns zukommen.»