GF-CEO Andreas Müller: «Innovationskraft und Nachhaltigkeit gehören zusammen»

Rolf Fehlmann | 
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«Bei der Erneuerung des Hauptsitzes haben wir uns von unserer Vision als Nachhaltigkeits- und Innovationspionier leiten lassen.» Bild: zVg/GF

Die Mitarbeitenden von GF am Hauptsitz in Schaffhausen können nach nur einem Jahr Bauzeit ein komplett erneuertes Gebäude beziehen. Damit sende GF ein wichtiges Signal aus, sagt CEO Andreas Müller – auch an Fachkräfte und Talente der jüngeren Generation.

Andreas Müller, Sie sind vor gut einem Monat in den neuen GF-Hauptsitz eingezogen. Erfüllt das Gebäude Ihre Erwartungen?

Andreas Müller: Ja, wir sind sehr zufrieden. Unsere neuen Co-Working-Zonen ermöglichen einen verstärkten persönlichen Austausch. Auch der einladende, helle Empfangsbereich mit angeschlossenem Kommunikationsbereich und den Outdoor-Büros werden von unseren Mitarbeitenden positiv angenommen. Die mit Fotovoltaik überdachten Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge sind gut gelungen und runden das Bild einer modernen und ansprechenden Arbeitsumgebung ab.

Haben Sie schon Rückmeldungen von Mitarbeitenden bekommen oder Beobachtungen gemacht, wie sich das neue Umfeld auf die Zusammenarbeit auswirkt?

Ja, wir haben zahlreiche Rückmeldungen erhalten – und die sind durchwegs positiv. Die offene Arbeitsatmosphäre lädt zu einem stärkeren persönlichen Kontakt ein. Projekte oder auch Ideen werden dann effizient besprochen. Dieser Informationsaustausch ist für GF sehr wertvoll, da er unsere Agilität erhöhen kann. Natürlich ist es auch ein Wettbewerbsvorteil, einen attraktiven und modernen Arbeitsplatz offerieren zu können, denn GF ist immer auf der Suche nach neuen Talenten.

Zur Person: Andreas Müller

Andreas Müller ist seit 2019 CEO der Georg Fischer AG und Präsident Konzernleitung, der er seit 2017 als Mitglied angehörte. Der 1970 geborene Deutsche hat an der Hochschule Konstanz für Technik, Wirtschaft und Gestaltung als Dipl.-Betriebswirt (FH) abgeschlossen. Müller ist seit 1995 in verschiedenen Funktionen bei GF tätig. So leitete er auf verschiedenen Stufen das Controlling von GF Piping Systems, war CFO von GF Casting Solutions und anschliessend CFO der Georg Fischer AG, bevor er vor gut vier Jahren die Gesamtverantwortung für die operative Führung übernahm.

 

2019 wurde die Modernisierung des Hauptsitzes der Division GF Piping Systems abgeschlossen, dieses Jahr ist es der GF-Hauptsitz an der Amsler-Laffon-Strasse. Beide Male haben Sie sich für eine komplette Renovation entschieden – war ein Abriss mit Neubau kein Thema?

Wie schon beim Hauptsitz von GF Piping Systems haben wir verschiedene Optionen geprüft. Es hat sich herausgestellt, dass eine Erneuerung gegenüber einem Neubau sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch vorteilhaft ist. Es war für uns klar, dass wir die sehr gute Grundsubstanz aus Beton erhalten wollten und somit einen positiven Beitrag zur CO2-Bilanz leisten können. Auch der zeitliche Faktor war sehr wichtig: Innerhalb nur eines Jahres ist hier aus dem 60 Jahre alten Gebäude etwas sehr Attraktives und Modernes geworden.

Was versprechen Sie sich von der Erneuerung für das Unternehmen?

Als wir uns auf den Weg machten, die Erneuerung des Hauptsitzes zu planen und umzusetzen, haben wir uns von unserer Vision als Nachhaltigkeits- und Innovationspionier leiten lassen. Wir wollten einen Ort schaffen, der nicht nur ein Arbeitsplatz ist, sondern ein Ort, an dem Kreativität, Innovation und Zusammenarbeit gedeihen können. Wir sind überzeugt, dass ein modernes, attraktives Umfeld mit hochwertiger technischer Ausstattung und Gemeinschaftszonen einen starken Einfluss auf die Innovationskraft und auf erfolgreiches Teamwork hat. Und nicht zuletzt sind wir attraktiv für jüngere Generationen, die auch flexibles Arbeiten schätzen.

Andreas Müller, CEO Georg Fischer AG
«Wir wollen einen Ort schaffen, der nicht nur ein Arbeitsplatz ist, sondern ein Ort, wo Kreativität, Innovation und Zusammenarbeit gedeihen.»

Andreas Müller, CEO Georg Fischer AG

Beim Betrachten des neuen Gebäudes mit dem grosszügigen Empfangsbereich wird klar, dass Ihnen die Aussenwirkung ebenfalls wichtig ist …

Ein repräsentativer Hauptsitz ist auch ein zentraler Bestandteil der Aussenwahrnehmung. Wir haben täglich Kunden und Gäste zu Besuch. Wir bringen gerne bereits beim ersten Kontakt zum Ausdruck, wofür wir stehen. GF hat sich in den über 200 Jahren seines Bestehens immer wieder gewandelt. Der Anspruch als Technologie- und Innovationsführer in den unterschiedlichsten Segmenten ist aber geblieben. Auch für unsere Mitarbeitenden macht es einen Unterschied, wenn sie den Arbeitstag beginnen beim Durchschreiten des Eingangsbereichs.

Georg Fischer legt grossen Wert auf Nachhaltigkeit. Spiegelt sich das auch bei der Kompletterneuerung?

Selbstverständlich. Für uns gehören Innovationskraft und Nachhaltigkeit zusammen, denn GF leistet einen wichtigen Beitrag für die Herausforderungen der Megatrends von heute und morgen, zum Beispiel mit Lösungen für sauberes Trinkwasser, Komponenten für Elektrofahrzeuge oder energieeffizienten Werkzeugmaschinen. Das neue Gebäude muss deshalb auch unser Engagement für Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein widerspiegeln. Wir haben darauf geachtet, die neuesten Standards zu erfüllen und energieeffiziente Technologien zu integrieren. Dazu zählen etwa die Fotovoltaikanlage, moderne Raumklimatisierung oder eben auch die Bereitstellung von E-Ladesäulen für unsere Mitarbeitenden und Geschäftspartner.

Wie war die Zusammenarbeit in diesem komplexen Projekt mit all den verschiedenen Beteiligten?

Die Zusammenarbeit mit unseren Partnern, Lieferanten und dem Standort Schaffhausen war professionell, effektiv und zielgerichtet. Der Fahrplan konnte eingehalten werden, und wir können bereits nach einem Jahr in ein komplett erneuertes Gebäude einziehen. Das ist sicher nicht selbstverständlich und mein herzlicher Dank geht darum an alle Beteiligten.

Ein Blick in die Zukunft: GF hat bereits ein drittes Bauprojekt in der Region Schaffhausen angekündigt. Das Klostergut Paradies soll um ein neues Seminarhotel erweitert und das Restaurant renoviert werden. Was ist die Vision dahinter?

Die Aufwertung des Klosterguts ist ein weiteres Projekt, welches ebenso unsere Verbundenheit mit Schaffhausen und der Region bekräftigt. Das «Paradies» gehört seit mehr als 100 Jahren zu GF, und viele unserer Kolleginnen und Kollegen weltweit bilden sich da weiter. Es war ein Nachteil, dass unsere Schulungs- und Tagungsteilnehmenden für mehrtägige Veranstaltungen zwischen Schaffhausen und dem Tagungsort hin- und hergefahren werden mussten, da es in der Nähe kein Hotel gibt und das Angebot in der Region sehr begrenzt ist. Das gesamte Projekt wird nach den höchsten Standards in Bezug auf Umwelt, Biodiversität und nachhaltige Bauweise entwickelt. Dies wird den Mitarbeitenden wie auch den externen Gästen wertvolle Augenblicke in einer aussergewöhnlich schönen, ruhigen und wertvollen Umgebung ermöglichen.

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