Brienz BE informiert über Unwetter: «Wir haben ja schon eine lange Nacht hinter uns»

Samuel Thomi | 
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Die Gewitter, die am Montagabend über die Schweiz hinwegfegten, haben in Brienz BE grossen Schaden angerichtet. Am Dienstag haben die Behören auf einer Pressekonferenz informiert. Das wichtigste in Kürze.

Erst mit Anbruch des Tages wird das volle Ausmass der Schäden der teilweise heftigen Gewitter vom Montagabend wirklich sichtbar. Insbesondere im Berner Oberland hatten sintflutartige Regenfälle zu Murgängen und Überflutungen geführt. Wie die Kantonspolizei Bern in der Nacht auf X schreibt, hat sie «Kenntnis von mehreren leicht verletzten Personen».

Am Morgen informierten die Behörden von Brienz über die Situation. «Ich erlaube mir, mich zu setzen, wir haben ja schon eine lange Nacht hinter uns», eröffnete Gemeinderatspräsident Peter Zumbrunn die Medienkonferenz. «Der Sammler oberhalb des Dorfes ist voll», blickte Zumbrunn auf den Montagabend zurück. Um 18.30 Uhr sei der Milibach nach einem heftigen Gewitter oberhalb des Dorfs über das Ufer getreten. Das Wasser sei dann durch den Bahntunnel aus dem westlichen Dorfteil ins Dorfzentrum und bis zum Bahnhof vorgedrungen.

Nebst Feuerwehren, Rettungskräften oder der Rega war auch der Zivilschutz im Einsatz. Zudem hätten sich auch Private sofort bereit erklärt, bei der Unterbringung von Geschädigten mitzuhelfen, sagte der Gemeindepräsident.

Reto Filli, Chef des Regionalen Führungsorgans (RFO), sagte, dass derzeit jedes Betreten des Gebiets für alle verboten sei – auch für Ortsansässige. Laut Filli ist die Durchfahrt duch Brienz nach wie vor für alle Fahrzeuge gesperrt. Die Räumung der Hauptstrasse habe allerdings inzwischen begonnen. Ebenfalls unterbrochen ist die Bahnlinie Interlaken-Brienz-Meiringen. Selbes gilt für die Schiffsverbindung.
Mit Blick auf die für heute Abend angekündigten nächsten Gewitter sagte RFO-Chef Reto Filli: «Wir haben ein kurzes Zeitfenster für Räumungen.»

70 Personen evakuiert und Schäden in zweistelliger Millionenhöhe

Und zu den Schäden an den Gebäuden sagte er, es hätten bereits erste Drohnenaufnahmen stattgefunden. «Zeitnah» sollen dann die Eigentümer oder Mieter zurück in ihre Häuser können um dringend nötiges Material abzuholen. Zur Anzahl betroffener Häuser konnte sich Filli noch nicht äussern. Das müsse auch erst noch abgeklärt werden.

Nach wie vor seien 70 Personen evakuiert. 20 Personen davon seien in einer gemeinsamen Unterkunft ausserhalb des Dorfes untergebracht. Die restlichen Personen seien derzeit bei Privaten im Dorf untergekommen.

Die Gebäudeversicherung Bern schätzt am Dienstag nach dem Unwetter, dass die Schäden an Gebäuden rund 25 bis 30 Millionen Franken kosten dürften. Die Versicherung rechnet mit rund 1000 Schadensmeldungen. Die Versicherung habe die Schadenabteilung personell verstärkt, heisst es in einer Mitteilung.

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