Tür 16: Diese 5 Typen gibt es an (fast) jeder Weihnachtsfeier mit der Familie

Kay Fehr | 
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Wir wünschen viel Spass mit dem heutigen Törchen des SN-Adventskalenders! Bild: unsplash/Andri Aeschlimann

Die Weihnachtszeit soll man bekanntlich mit der Familie verbringen. Mindestens einer der folgenden fünf Typen gibt es an jeder Weihnachtsfeier mit der Familie. So gehen Sie mit Ihnen um.

Der Elektronik-Freak

 

Er behält die Kopfhörer nach dem Eintreten einfach auf dem Kopf – und garantiert laufen auf dem neuen ROG Phone 7 keine Weihnachtslieder. Der Elektronik-Freak ist vornehmlich in der virtuellen Welt zuhause. Meist der jüngeren Generation angehörend, fragt er noch vor dem obligaten «Frohes Fest», ob er das WLAN-Passwort haben könnte. Beim Weihnachtsessen legt er seine Technik auch nur widerwillig beiseite und er nervt sich tierisch, wenn sich jemand erdreistet, seinen Medienkonsum in Frage zu stellen. Er taut erst dann auf, wenn sich der Rest des Familientisches mal ausnahmsweise nicht über Politik unterhält, sondern ernsthaftes Interesse an seinem Razer Barracuda Headset zeigt. Bonuspunkte gibt es, wenn unter dem Weihnachtsbaum dann auch noch ein passendes Gadget parat liegt. Vorher informieren lohnt sich, wenn man den Elektronik-Freak aus der Reserve locken will – und im Gegenzug zeigt er sicherlich einige technische Kniffe oder klärt über die neusten Errungenschaften auf. «Grosspapi, hast du schon mal ChatGPT ausprobiert? Chumm, ich zeig ders...»

Der Aluhut-Onkel

 

Vorsicht geboten ist bei diesem Exemplar: Einen Aluhut-Onkel oder wahlweise auch eine Aluhut-Tante kennen wir wohl alle. Grippeimpfung? Nur über ihre Leiche. Die Regierung will damit doch nur Microchips in die Blutbahn injizieren. Und überhaupt, die da oben – die versprühen giftige Chemtrails und stellen 5G-Antennen auf, die entweder Krebs verursachen oder die Gedanken kontrollieren können; oder beides! Ja, mit dem Aluhut-Onkel lässt sich nicht leicht diskutieren. Rationale Argumente perlen an ihm ab wie Regentropfen an einem Camping-Zelt. «Sie haben euch bereits einer Gehirnwäsche unterzogen!», hört man ihn sagen. Da kann die weihnachtliche Stimmung sehr schnell kippen. Unser Tipp: Bereits im Vorfeld abmachen, dass kritische Themen beim besinnlichen Fest nicht zur Sprache kommen. So können beide Seiten geniessen, ohne dass es zum Streit kommt. Man hat ihn ja schon lieb, den etwas kurligen Onkel, zumindest solange er nicht anfängt, Reden zu schwingen... Nimm doch noch ein Rügeli Filet im Teig, lieber Onkel.

Die Fernreiser

 

Man sieht sie exakt ein Mal im Jahr und das ist am Weihnachtsessen mit der Familie. Kein Wunder, nehmen sie doch eine lange Hin- und Rückfahrt auf sich, oft aus fernen Ecken der Schweiz oder gar aus dem Ausland. Umso grösser die Freude, die Fernreiser mal wieder in die Arme zu schliessen. Für einen Jöö-Effekt sorgen sie, wenn sie mit dem Nachwuchs anreisen: «Wow, bist du aber gross geworden!» Mit den Fernreisern geht der Gesprächsstoff kaum aus, denn fern der Heimat gibt es zahlreiche neue und spannende Geschichten zu erzählen. Falls Sie Gastgeberin oder Gastgeber sind, bieten Sie den Travellers eine Schlafmöglichkeit an. Es wäre doch schade, wenn sie mitten in den Festivitäten ins Hotel oder nach Hause fahren müssen (und somit auch der Weiss-, Rot- und Glühwein zu kurz kommt). Schliesslich sieht man sich nur einmal im Jahr. Das sollte man unbedingt auskosten.

Das Organisationsgenie

 

«Du bringst zwei Salate und ein grosses Tiramisù, du kümmerst dich um die ‚Sösseli’ fürs Chinoise, den Wein nehmen wir um exakt 16:35 Uhr raus, damit er chambrieren kann...» Das Organisationsgenie sorgt dafür, dass die Feier reibungslos vonstatten geht. Vielleicht wird das zu oft als selbstverständlich hingenommen – denn man sollte froh sein, wenn so eine Person den Laden schmeisst. Wie muss die Sitzordnung gemacht werden, damit der Streithahn nicht neben dem Sensibelchen sitzt? Welche Chips kommen als Apéro am besten an? Und wer möchte vielleicht noch ein Kissen auf seinem Stuhl, damit das lange Sitzen nicht zu Qual wird? Das Organisationsgenie hat all diese Details auf dem Schirm. Und in Kombination sorgen diese sogar dafür, dass das Fest so gut wird, dass sich die Familie «auch unter dem Jahr doch öfter mal sehen» will. Falls Sie das Glück haben, ein Genie in Ihrem familiären Umfeld oder gar Ihrem Haushalt zu haben: Danken Sie es ihm! Am besten mit einem Wellness-Tag und einer zünftigen Massage. Auch ein Genie braucht mal eine Pause.

Der Schiefsänger

 

Ob es an den guten Tropfen liegt oder er einfach ein «Naturtalent» ist: Der Schiefsänger grölt bei jedem Weihnachtslied aus voller Kehle mit. Während die Kinder ob der Darbietung nur kichern können, verdreht so mach einer der erwachsenen Gäste dabei betreten die Augen. Wie kann man bei «Stille Nacht» die Töne von «Alles schläft» nur derart verfehlen? Für den Schiefsänger kein Grund, sich zu hinterfragen oder gar aufzuhören: Er singt hemmungslos weiter und fühlt sich dabei vermutlich noch wie Luciano Pavarotti. Das Schöne daran: Irgendwie versprüht der Schiefsänger mit seiner übermütigen Einlage gute Laune, auch wenn er früher bei «MusicStar» ganz sicher in der Kategorie «Leider Nein» gelandet wäre. Und gute Laune ist an einer weihnachtlichen Familienfeier sogar noch wichtiger als leckeres Essen und passende Geschenke. Darum: Sagen Sie dem Schiefsänger nicht, er soll aufhören, sondern singen Sie einfach mit. So schief Sie können!

Haben wir noch einen Typ vergessen? Schreiben Sie es uns in die Kommentare.

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