Deutsche Ermittler verhindern offenbar Sprengstoffanschlag in der Schweiz

Ralph Denzel | 
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Beide Männer befinden sich in Untersuchungshaft. Bild: zvg

Die Staatsanwaltschaft (StA) Stuttgart und das Landeskriminalamt Baden-Württemberg (LKA BW) führen seit Anfang Juni 2022 gemeinsam Ermittlungen gegen zwei Schweizer Staatsangehörige wegen der Verabredung eines Explosionsverbrechens. Jetzt klickten die Handschellen, wie die Behörden gemeinsam in einer Medienmitteilung erklärten.

Nach einem Hinweis wurden durch die Spezialistinnen und Spezialisten des Landeskriminalamtes umfangreiche Cyberermittlungen im Darknet aufgenommen. Dort stiessen sie auf einen User, der unter anderem Sprengstoff kaufen wollte.

Am Nachmittag des 20. Juni wurden dann zwei Männer beim Kauf des vermeintlichen Sprengstoffes in Stuttgart-Degerloch durch Spezialkräfte des Polizeipräsidiums Einsatz vorläufig festgenommen. Eine erste Auswertung der sichergestellten Beweismittel ergab einen dringenden Tatverdacht, wonach der 24-jährige Haupttäter gemeinsam mit einem 26-jährigen Bekannten den Sprengstoff mutmaßlich bei einer geplanten Straftat in einer schweizerischen Großstadt verwenden wollte. Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen liegen keine Hinweise auf einen politisch motivierten Hintergrund der Tat vor. Um welche Stadt es sich handelte, ist aktuell nicht bekannt.

Das Bundesamt für Polizei (Fedpol) und die Bundesanwaltschaft (BA) teilten auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit, sie hätten Kenntnis von den Verhaftungen. Das Fedpol arbeite eng mit den zuständigen Schweizer Behörden und den Behörden von Baden-Württemberg zusammen. Die BA habe aber in diesem Zusammenhang kein Strafverfahren eröffnet.

Beide Täter wurden einen Tag später dem Haftrichter des Amtsgericht Stuttgart vorgeführt. Nach Erlass der Haftbefehle befinden sich die beiden Tatverdächtigen in Untersuchungshaft.

Die weiteren Ermittlungen erfolgen in enger Abstimmung zwischen der StA Stuttgart, dem LKA BW und den schweizerischen Sicherheitsbehörden. (rd)

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