Weihnachtsessen: So oft müssen Sie den Munot hochrennen, um es abzutrainieren

Ralph Denzel | 
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An Weihnachten steigt die Kaloriezufuhr für den Körper in astronomische Höhen an - mit gewichtigen Folgen. Symbolbild: Pixabay

Über die Feiertage isst man viel und meistens viel zu fett - aber wie fett eigentlich? Wir haben nachgerechnet, wie hart Sie trainieren müssten, um die Festtagskilos wieder loszuwerden.

Das grosse Fressen an Weihnachten ist eine wunderschöne Sache, wenn nur nicht am nächsten Tag der grauenhafte Schritt auf die Waage wäre. Was wird dieser unerbittliche Zeiger nur anzeigen, wenn man drauf steht und man die Quittung für die Völlerei der vergangenen Tage bekommt? Wir haben nachgerechnet für Sie. Lesen auf eigene Gefahr.

Fondue

Traditionell ein Weihnachts- oder Feiertagsgericht: Fondue. Bild: Pixabay

Ein traditionelles Fondue gehört für viele Familien zu Weihnachten wie der Baum und die Geschenke – und das kann auf die Hüften gehen. Die Schaffhauser Käserei «Chäs Marili» empfiehlt pro Person 200 Gramm Fondue. So weit, so gut. Allerdings: Der Fonduekäse hat ungefähr 240 Kalorien. Bei 200 Gramm wären das dann 480 Kilokalorien. Nun haben Sie aber noch kein Brot zum Tunken gehabt. Nehmen Sie da ein Baguette, können Sie mit 260 Kalorien pro 100 Gramm rechnen. Damit stehen Sie nicht nur wahrscheinlich hungrig auf, sondern haben direkt auch mal 740 Kalorien zu sich genommen. Jetzt fehlt aber noch der Wein, der zum Weihnachtsschmaus ebenfalls dazugehören muss. Dieser fällt dann auch nochmal, je nach Machart, ins Gewicht: Ein Vierteli hat zum Beispiel ebenfalls knapp 195 Kalorien. Wir ersparen Ihnen jetzt mal noch den Nachtisch.

Was folgt daraus: Sie haben bei diesem Essen, ohne Nachtisch oder Vorspeise, ungefähr 935 Kalorien zu sich genommen. Wie kriegen Sie diese weg? Beim Besteigen eines Stockwerks mit 20 Treppenstufen verbrennt man ungefähr fünf Kalorien. Wollten Sie das Essen als beim Munot mit seinen 214 Stufen abtrainieren, dann müssten Sie die Stufen 17 Mal raufrennen. Alternativ können Sie auch schwimmen gehen: Dort verbrennen Sie bei 30 Minuten Brustschwimmen als Frau mit rund 60 Kilo knapp 300 Kalorien – sprich, nach 1,5 Stunden Brustschwimmen haben Sie die Kalorien schon fast wieder unten.

Eine weitere Möglichkeit: Wandern Sie dem WWF-Biberpfad am Rhein entlang. Dieser ist acht Kilometer lang und dauert ungefähr zwei Stunden. Rechnet man pro Stunde einen Energieverbrauch von 264 Kalorien - je nach Körpergewicht kann die Zahl variieren - haben Sie am Ende mehr als die Hälfte Ihres Festtagsschmauses schon wieder unten. Laufen Sie dann wieder zurück, haben Sie sogar wieder Platz für etwas Gebäck.

Raclette

Kleine Scheiben, viele Kalorien: Raclette. Bild: Pixabay

Auch Raclette wird bei vielen Leuten an Heilig Abend oder an den Feiertagen gerne serviert. Das Problem dort: Man isst gerne mehr als eigentlich gesund wäre. Und das weitere Problem: Auch Raclette ist enorm fettig und braucht eine Weile, bis es abtrainiert ist. So entsprechen 100 Gramm Raclette gerade mal drei bis vier Scheiben. Sind Sie danach satt? Sicher nicht – aber Sie haben schon damit ungefähr 320 Kalorien zu sich genommen. Gehen wir mal davon aus, dass man durchschnittlich zwischen sechs bis acht Scheiben Käse ist, macht das schon einen Maximalwert von gegen 640 Kilokalorien. Zum Glück sind die Kartoffeln, eine hat ungefähr 69 Kalorien, nicht so schwer verdaulich. Essen Sie davon aber ungefähr vier Stück, macht das auch wieder 276 Kalorien. Wir rechnen wieder ein Vierteli dazu und sind dann insgesamt bei 1111 Kalorien - wohlgemerkt: Nur der Käse, ohne Speck oder sonstige Beilagen. 

Viel Spass, wenn Sie dafür fast 24 Mal den Munot hochrennen müssen. Oder Ihr Weihnachtsspaziergang geht einfach etwas länger. Am Rhein entlang könnten Sie so zum Beispiel etwas mehr als sechs Stunden spazieren gehen. Zwei Stunden im Wasser bescheren Ihnen in diesem Zusammenhang dann übrigens nicht nur schrumpelige Finger und Füsse, sondern auch das gute Gefühl, dass Sie Ihren gesamten Festtagskalorien abgeschwommen haben.

Braten

Saftig muss er ja sein - und die Sauce ebenso dick: Ein guter Braten zu Weihnachten. Bild: Pixabay

Hier kommt es ganz drauf an, welchen Braten Sie zum Fest essen. Ist es ein herzhafter Gänsebraten mit viel dicker Sauce, ist es Rind, oder ist es was ganz anderes? Denn je nachdem ist auch der Kaloriengehalt höher. Gehen wir von einem Gänsebraten mit herzhafter Sauce aus, so müssen Sie dort pro 100 Gramm ungefähr 180 Kilokalorien rechnen. Je nach Beilage kann sich das auch nochmal massiv steigern. Gibt es Kartoffeln, wir rechnen mal mit drei Stück, dann sind das 207 Kalorien, die Sie von den Kartoffeln und nicht zu vergessen ungefähr 360 Kalorien vom Braten zu sich nehmen. Macht insgesamt, ein Vierteli Wein muss wieder drin liegen, 762 Kalorien.

Sie kennen das Spiel: Auf zum Munot, immerhin müssen Sie dieses Mal nur zwölfmal die Stufen rauf, sind schon nach knapp einer Stunde und rund 15 Minuten im Wasser wieder frei von den Feiertagskalorien und können sich bereits nach einem Unter-vier-Stunden-Spaziergang wieder stolz auf den Bauch klopfen, denn Sie haben jetzt die überflüssigen Kalorien abtrainiert.

Weihnachtsgebäck

Aber sie sind doch so lecker: Weihnachtsguetzli. Bild: Pixabay

Jetzt wird es nochmal ganz bitter: Wenn Sie sich, nach welchem Festtag auch immer, ihre Kalorien wieder mühsam abtrainiert haben, steht immer noch die Guetzlidose auf dem Tisch und lacht Sie hämisch an. Was nun? Vielleicht rufen Sie sich ins Gedächtnis: Die Hauptbestandteile von Gebäcken sind Zucker und Butter. Beides nicht unbedingt die Lebensmittel, die man braucht, wenn man schlank bleiben möchte. Wenn Sie nun trotzdem herzhaft reinbeissen, kann es ganz schnell passieren, dass Sie direkt wieder umdrehen müssen und wieder von vorne Ihre Kalorien abtrainieren müssen, denn: Schon ein kleines Guetzli hat im Schnitt 25 Kalorien.

Essen Sie 100 Gramm, haben Sie schnell mal über 500 Kalorien zu sich genommen – oder anders gesagt: Für ein Guetzli müssten Sie die Munotstufen bis zur Hälfte erklimmen, gut zehn Minuten schwimmen oder knapp 20 Minuten spazieren gehen.

Getränke an Weihnachten

Prost, auch wenn er viele Kalorien hat: Der Glühwein. Bild: Pixabay

Auch das gehört zu den Feiertagen wie Baum und Geschenke: Getränke, die man nur in dieser Jahreszeit trinkt. Dazu zählt Glühwein ebenso wie Eierpunsch oder Feuerzangenbowle. Wir haben Ihnen ja bereits vorgerechnet, wie viel Kalorien ein Vierteli hat – und auch hier wird es jetzt nicht wirklich schön.

So hat ein Glühwein zum Beispiel knapp 260 Kalorien, je nachdem, was noch beigemischt wird. Ein Eierpunsch hingegen legt sich mit 376 Kilokalorien auf Ihre Hüften – wohlgemerkt: Wir rechnen hier jeweils mit 200 Millilitern. Ebenso schwer verdaulich ist die Feuerzangenbowle. Nach dem Genuss von dieser hat man ebenfalls gute 270 Kalorien zu sich genommen. Auf zum Munot, dort können Sie das alles mit ungefähr vier bis fünf Runden auf den Treppenstufen wieder abtrainieren.

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