Eine weisse Rabenkrähe in Herblingen

Daniel Jung | 
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Nach dem weissen Reh in Hemmental wurde nun in Herblingen eine weisse Rabenkrähe gesichtet. Wiederum ist das Tier gemäss Fachleuten aber kein Albino.

Am letzten Sonntagmorgen hatte der Fotograf Peter Müller in Hemmental ein weisses Reh fotografiert (siehe hier). Gemäss dem Hemmentaler Jagdobmann und Tierarzt Jean-Michel Hatt wurde die helle Färbung des Tieres durch eine Pigmentationsmutation ausgelöst.

Ein schwarz-weisses Duo

Inzwischen haben uns verschiedene Bilder einer weissen Rabenkrähe erreicht, die in Herblingen zu Hause ist. Zunächst meldete sich die Anwohnerin Sandra Mettler. Sie berichtet, dass der Vogel vor rund drei Wochen erstmals ihren zwei Kindern beim Mittagessen an der Neutrottenstrasse in Herblingen aufgefallen war. Die Kinder sagten am Esstisch: «Ui, schau mal, dieser schöne weisse Vogel!» Mettler dachte zunächst an eine Taube, aber ganz bestimmt nicht an eine Rabenkrähe. Einige Tage später sah sie aber denselben Vogel in Begleitung eines schwarzen Artgenossen. «Beide krähten laut vor sich hin», berichtet sie.

Der weisse Vogel fliegt nun fast täglich am Haus der Familie Mettler vorbei und setzt sich auf demselben Baum nieder. Dabei sei er stets in Begleitung eines dunklen Partners. «Von unserem Esstisch aus können wir diese Vögel stets beobachten, und wir hoffen, sie besuchen uns noch eine Zeit lang», so Mettler.

Ein genetischer Defekt

Ebenfalls aufgefallen ist die helle Rabenkrähe Silvia Zuber aus dem­selben Quartier in Herblingen. Sie schickte ihre Aufnahmen der Rabenkrähe an die Vogelwarte Sempach. Hannes von Hirschheydt von der Fachstelle erklärte, dass die weisse Rabenkrähe aus Schaffhausen in den vergangenen Wochen schon mehrmals gemeldet worden sei. Er schreibt: «Die Farbabweichung ist kein Albinismus, denn dann müssten Augen, Schnabel und Beine rot beziehungsweise fleischrosa erscheinen.» Mittlerweile unterscheide man bei solchen Farbabweichungen deutlich mehr Ursachen als früher. Von Hirschheydt nimmt an, dass die Farbabweichung der Herblinger Rabenkrähe auf einem genetischen Defekt beruht. Dieser sei entweder auf den Mechanismus des «fortschreitenden Ausbleichens» oder auf «Leuzismus» zurückzuführen. Die Trennung dieser beiden Phänomene sei in diesem Fall kaum möglich.

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