Erzürnte Hilarifans

Jessica Huber | 
Noch keine Kommentare
Symbolbild

Ein Leserbrief im Gemeindeblatt «Feuerthaler Anzeiger» macht eingefleischte Hilarifans wütend.

Für den einen gehören die Feierlichkeiten rund um den Hilari zum Höhepunkt des Jahres, für andere sind die Traditionen schwer nachvollziehbar. So empfindet auch eine Leserbrief-Verfasserin einen gewissen Punkt am Hilari als störend. Die Feuerthalerin beschwert sich in einem Leserbrief im «Feuerthaler Anzeiger» über den «Morgenstreich» alias Tagwache. Die Tagwache beginnt frühmorgens um vier Uhr am Hilarifreitag. Dann versammeln sich all diejenigen, die Lust haben der Kälte zu trotzen und mit lautstarken Rufen und Lärminstrumenten den Hilari einzuläuten. Dabei wird am frühen Morgen ein Spaziergang durch das Dorf gemacht, so dass auch ganz Feuerthalen und bestenfalls die umliegenden Dörfer wissen, dass der Hilari begonnen hat. Das Startsignal zum Abmarsch ist der dreifache Knall von lauten Böllern.

Weckruf in der Nacht

Die lauten Geräusche mitten in der Nacht sind für die Schreiberin ärgerlich: «Zumindest bis 4.45 Uhr ist in der einen Region Feuerthalens kaum mehr an Schlaf zu denken – ertönt der schrille Weckton samt weiteren Petarden auch noch unüberhörbar aus der Ferne.» Weiter heisst es im Leserbrief «Wozu braucht es in einer von Krieg gezeichneten Welt einen schrillen Alarm, welcher zumindest die Erinnerung daran oder vielleicht beim einen oder anderen Feuerthaler Bürger Ärgernis weckt, bereits derart in der Früh kein Auge mehr zuzudrücken? Es gilt zu bedenken, dass es sich um einen gewöhnlichen Freitag handelt und auf viele von uns ein Arbeitstag wartet (…).»

Es wird wohl dieser Abschnitt sein, der die eingefleischten Hilarifans verärgert. Einerseits wird die Tradition der Tagwache mit kriegerischen Tätigkeiten verglichen und andererseits ist es für den Hilarianer keineswegs ein normaler Freitag.

Kein Verständnis für Traditionen?

In der Facebook-Gruppe «Du bist ein Feuerthaler, wenn …» herrscht Unverständnis. «Das sei bestimmt eine Zugezogene» oder «Einmal im Jahr dürfe das wohl erlaubt sein» heisst es in der Gruppe. Mit einem Zwinkern wird darauf verwiesen, dass bei Unverständnis der Traditionen der Wegzug eine Option wäre. Weiter gibt es bereits Vorschläge für einen angepassten Routenplan der Tagwache, so dass die Verfasserin noch intensiver das Geschehen erleben könne.

Dass die Route angepasst wird, bleibt fraglich. Dass der Leserbrief bei nicht allen Feuerthalern gut angekommen ist, steht fest.

Kommentare (0)

Neuen Kommentar schreiben

Diese Funktion steht nur Abonnenten und registrierten Benutzern zur Verfügung.

Registrieren