«Wir vermieten mehr Kinderski, als wir verkaufen»

Freude an der Arbeit ist für Roger Wiehler, Geschäftsführer des Sport Shops Enge, das A und O im Berufsleben. Neue Branchentrends versucht er sich zunutze zu machen.
Kopf der Woche Roger Wiehler, Geschäftsführer des Sport Shops Enge in Beringen, hat in seinem Laden derzeit Hochsaison
VON MARC SCHÜLER
Seit seiner Kindheit ist Roger Wiehler sportbegeistert. «Ich habe intensiv Fussball gespielt und wollte dies dann auch mit dem Beruf verbinden», sagt er. 25 Jahre lang ist er nun schon in der Sportgeschäftsbranche tätig. 1999 hatte er mit einem mittlerweile pensionierten Geschäftspartner den Sport Shop Enge gegründet. Persön- liche Beratung wird in seinem Laden grossgeschrieben. «Wir können uns nicht durch den Preis abheben, dafür sind wir zu klein», sagt er. Stattdessen zeichne sich sein Geschäft durch «Begeisterung, Fachkompetenz sowie Freude am Beruf» aus.
Vor allem der letzte Punkt liegt Wiehler sehr am Herzen: «Wenn man an seiner Tätigkeit keine Freude mehr hat, muss man definitiv etwas anderes machen.» Selbst erhält er sich seine positive Berufseinstellung auch durch Testfahrten mit Ski, die er in seinem Laden anbietet.
«Immer wieder neu erfinden»
Der Sport Shop verfügt über ein breit gefächertes Sortiment. Wiehler verkauft und vermietet Ski, Snowboards, Schuhe und Skistöcke. Dazu werden Winterkleidung, Laufschuhe und Tennisausrüstung angeboten. «Man muss sich immer wieder neu erfinden und sich neue Sortimentsbereiche zulegen», sagt er. So nehme die Vermietung von Ski und Snowboards immer mehr zu. «Wir vermieten mehr Kinderski, als wir verkaufen.» Auch die Erwachsenen würden mehr und mehr zum Mieten tendieren.
Wiehler sieht in diesem Trend keinen Nachteil. Dadurch binde man die Kunden stärker an sich. «Die Kunden kommen wieder und wollen nächste Saison einen anderen Ski testen.» Nach einem Verkauf hingegen sehe er den Kunden möglicherweise nie mehr wieder. «Der Kunde soll einfach die Möglichkeit wählen, die ihm am meisten entspricht.»
Das Hauptproblem von Fachgeschäften in Grenzregionen ist in Wiehlers Augen, dass jeder denke, dass sie teuer sind. «Im schlimmsten Fall fahren die Konsumenten nach Deutschland, weil sie denken, dass es dort sowieso günstiger ist.» Dabei wären sie mitunter überrascht, wenn sie die Preise wirklich vergleichen würden.
Dagegenhalten will Wiehler weiterhin mit Beratung. «Wir sind das einzige unabhängige Sportfachgeschäft in der Region», hält er fest. Ansonsten gebe es im Raum Schaffhausen nur noch Grossverteiler wie SportXX, Ochsner Sport oder Athletikum.
Zur Person
Alter 46
Zivilstand Verheiratet
Wohnort Schlatt
Hobbys Rennen, Tennis, Fussball, Skifahren, Wandern, Musik, Spazieren mit dem Hund
Aktuelle Lektüre «Small World» von Martin Suter