Mein Schaffhausen als Mami

Mia Raasch | 
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Meine Sicht auf Schaffhausen als Mutter. Bild: Unsplash

Vor Kurzem ist mir beim Aufräumen meine Maturaarbeit von 2009 in die Hände gefallen: Ich hatte dafür fotografisch «mein Schaffhausen» festgehalten. Der Anspruch an meine Fotos ist mittlerweile etwas höher, trotzdem gefallen mir die Idee und das Thema. Damals standen die klassischen Sehenswürdigkeiten, wie der Munot oder der Rheinfall, im Vordergrund. Heute würde ich eher die Nähe zum Rhein, die schöne Altstadt mit den Cafés und mein soziales Umfeld dokumentieren wollen.

Seit ich Mutter bin, fallen mir in der Stadt Dinge auf, die ich davor als selbstverständlich hingenommen habe:

  • War Schaffhausen schon immer so hügelig? Egal ob zu Fuss oder mit dem Velo: Bei der Strecke Buchthalen – Breite schnaube ich wie ein Walross und bin schon auf halber Strecke völlig durchgeschwitzt. Deshalb: Mit Kind wird diese Strecke mittlerweile nur noch mit einem Gefährt mit Motor in Angriff genommen. Zum Glück leben wir im Jahr 2023, wo E-Bikes allgegenwärtig sind. Die über 30 kg von Veloanhänger und Kind merke ich aber auch im Turbo-Modus. Früher hätte ich mir manchmal den E-Kinderwagen meiner Freundin gewünscht, wenn ich unseren die steilen Strassen vor mir her schieben musste.
  • War Schaffhausen schon immer so steinig? A propos Kinderwagen: Dass Schaffhausen bekannt ist für seine malerischen Gassen und historischen Gebäude, war mir klar. Dass dazu aber auch die Kopfsteinpflaster-Strassen in der Altstadt gehören, habe ich gekonnt verdrängt. Bis zum Kauf eines Kinderwagens: «Sind sie viel auf Schotter oder Kopfsteinpflaster unterwegs? Dann empfehlen wir Ihnen den Kinderwagen mit Dämpfung und dicken Rädern», erklärte mir die Verkäuferin. Und auch wenn dieser um einiges teurer war: Sie hatte recht. Es lohnt sich wirklich, liebe werdende Eltern, ausser euer Kind gehört auch zu der Sorte Baby, das liegend lieber schreit als schläft. Eigentlich hätte ich es aus meiner Teenie-Zeit wissen sollen, als ich mich einst in hohen Schuhen durch die Altstadt gequält habe.
  • War Schaffhausen schon immer so schön? Fluss, Wald, Stadt: Was will man mehr (Meer vielleicht?!)? Wir haben wirklich alles, was das Herz begehrt, in unserem Städtchen. Klein-Hannes* will in den Wald – zack, in fünf Minuten sind wir da. Doch lieber in die Altstadt, den unzähligen Baggern und Bauarbeitern zuschauen? Auch kein Problem: Ab in den Anhänger und in sieben Minuten steht das Kind zufrieden neben der Baustelle. Noch immer aber überschätze ich die kurzen Distanzen. Verabredest du dich mit mir, bin ich mindestens fünf Minuten zu früh – und das sogar mit (teils vollständig angezogenem!) Kind.

Auch wenn ich manchmal über die Kleinigkeiten herziehe, die Tatsache etwa, dass jede/r jeden kennt oder dass ich quietschende Autoreifen und Musik aus den Beizen in der Nacht quakenden Fröschen vorziehe: Ich weiss die kleinen Dinge zu schätzen. Wir wohnen in einem kleinen Paradies. Und wenn ich mich nach mehr Grossstadtatmosphäre sehne, ist Zürich ja nicht weit.

*Aus Schutz des Kindes, kriegt mein Kind hier den Übernamen Klein-Hannes.

Hier schreibt Mia:

 

33 | Mama von einem 2.5-jährigen Sohn | durch und durch Sommerkind | Weisse-Sneaker-Loverin | Fotografin

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