Tiefere Löhne und weniger geschützt

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Schon im letzten Herbst sorgten die neuen Randsteine an der Kantonsstrasse in Gächlingen für Diskussionen. Kutschenfahrer Arthur Vogelsanger störte sich an den bis zu zwölf Zentimeter hohen Abschlüssen. Bild: Theo Kübler

Zu «Die Randsteine in Gächlingen stammen aus China», SN vom 21. 1.

Im Artikel werden zentrale Fragen der offensichtlich fragwürdigen Steintransporte von China in die Schweiz ausgeblendet. Ist es sinnvoll, Steine über Tausende von Kilometern um die halbe Welt zu transportieren? Geböte das Kriterium der möglichst kurzen Transportwege nicht, sich für einen einheimischen oder einen grenznahen Anbieter zu entscheiden? Dass die Steine aus China billiger sind, liegt letztlich nur an den tiefen Löhnen und den schlechten Arbeitsbedingungen. Das können auch nicht schwer nachprüfbare Qualitätslabels wie «Fairstone» wegdiskutieren. Wenn die Ware den gleichen Wert hat, ergibt sich die Preisdifferenz zu einheimischen Produkten aus den dafür aufgewendeten Arbeitslöhnen. Dass chinesische Steinbrüche effizienter Steine abbauen als solche in der Schweiz oder in Europa, ist offensichtlich unzutreffend. Die Arbeiter verdienen einfach markant weniger und werden weniger geschützt. Eine Suva gibt es in China nicht. Neben dem Umweltaspekt ist die Steinbeschaffung in China auch deshalb fragwürdig, weil wir als Konsumenten angehalten werden, in der Schweiz einzukaufen. Warum gilt das für den Kanton Schaffhausen nicht?

STEFAN KELLER
Buchberg

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