Entschuldigung ist fehl am Platz

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Zu «Völlig unverständlich» und «Falsches Signal», SN vom 21. 1.

Lieber Peter Scheck, in Deinem Leserbrief zur Erhöhung des Sitzungsgeldes des Kantonsrates entschuldigst Du Dich gleichsam für die Mehrheit des Kantonsrates und bedauerst deren (Fehl-)Entscheid. Demnach soll sich die Ratsmehrheit nicht bewusst gewesen sein, dass wir als Milizparlamentarier diese Arbeit nebenberuflich ausüben würden.

Vielleicht hättest Du aber bei Deiner Kritik noch ergänzen sollen, dass Du als städtischer Angestellter das Privileg geniesst, den Grossteil unserer Ratssitzungen bei vollem Lohn, also auf Staatskosten, verfolgen zu dürfen (15 ganze, bezahlte Arbeitstage gemäss Personalreglement). Und dass Du zusätzlich auch noch Anspruch auf das Sitzungsgeld hast. Nun ja, mit vollen Hosen lässt sich bekanntlich gut stinken.

Und lieber Zeno Geisseler, in Deinem Kommentar vom 21. Januar zum gleichen Thema rechnest Du uns einmal mehr vor, dass wir Kantonsräte bei einem Sitzungsgeld von 200 Franken auf einen Stundenlohn von 50 Franken und so auf ein stolzes monatliches Einkommen von 9000 Franken kommen sollen.

So ein Blödsinn. Natürlich weisst auch Du, dass mit einem Sitzungsgeld nicht nur das eigentliche Sitzen entgolten wird, sondern auch das Vorbereiten dieses Sitzens. Das ist notabene auch in der Privatwirtschaft so, zum Beispiel beim Sitzungsgeld eines Verwaltungsrates; da habe ich ein klein wenig Erfahrung. Rechnet man also die einer Ratssitzung vorausgehende Fraktionssitzung und die Vorbereitung auf die Fraktions- und Ratssitzung mit ein, so kommen wir auf einen Stundenlohn von maximal 25 Franken. Brutto. Für eine Entschädigung in dieser Höhe brauche ich mich bei den Wählerinnen und Wählern wahrlich nicht zu entschuldigen.

CHRISTIAN HEYDECKER
Kantonsrat, Schaffhausen

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