Gesundheitsamt war nicht vorbereitet auf einen solchen Fall

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Vor einem guten Jahr ist das Pflegeheim «Hand in Hand» Konkurs gegangen. Bild: Radio Munot

Nun liegt der Untersuchungsbericht vor zum Pflegeheim «Hand in Hand» in Hemmental. Im Auftrag der kantonalen Geschäftsprüfungskommission hat ein externer Jurist untersucht, ob der Kanton seine Aufsichtspflicht gegenüber dem Heim wahrgenommen hat.

Vor einem guten Jahr ist das Pflegeheim Konkurs gegangen. Der Bericht bestätigt nun, worüber die Schaffhauser AZ schon seit mehreren Jahren berichtet hat. Immer wieder gingen unter anderem beim Gesundheitsamt und beim Arbeitsinspektorat Beschwerden ein. Die erste war 2015 von einem Arzt, weitere folgten in den nächsten Jahren entweder von Pflegenden, von Angehörigen oder von Bewohnenden. Es hiess zum Beispiel im Jahr 2018, dass die Heimleitung immer wieder betrunken sei, die Arbeitszeiten würden je nach Situation geändert, der Umgangston mit den Patienten sei rau und respektlos.

Der Bericht kommt zum Schluss, dass das Gesundheitsamt auf einen solchen Fall nicht vorbereitet war wegen fehlender Praxis und auch wegen zu wenig Personal. Erst seit 2020 hat das Amt einen Rechtsdienst. Im Bericht wird dem Regierungsrat empfohlen, eine Änderung der gesetzlichen Grundlagen in die Wege zu leiten, wonach der Kanton die Aufsicht über alle Heime hat – unabhängig davon, ob eine kommunale oder private Trägerschaft besteht. Der Bericht wird im Dezember im Kantonsrat beraten.

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