Hamilton profitiert von Ferraris Startcrash

Schaffhauser Nachrichten | 
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Da geht’s lang zum WM-Titel: Mercedes-Pilot Lewis Hamilton machte mit seinem Sieg in Singapur einen grossen Schritt in Richtung Titelgewinn, in der Gesamtwertung führt er nun klar vor Ferrari-Pilot Sebastian Vettel. Bild: Key

Der Mercedes-Fahrer Lewis Hamilton baute im Grand Prix von Singapur mit seinem 60. Sieg die WM-Führung auf 28 Punkte aus. Der Brite profitierte dabei von einem heftigen Startunfall.

von Mario Casanova

Trotz Regens hatte die Rennleitung entschieden, den Nacht-GP in Singapur nicht hinter dem Safety Car zu starten. Und es kam prompt zu einer Kollision: Der Niederländer Max Verstappen geriet zwischen die beiden Ferraris von Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen. Alle drei konnten das Rennen nicht fortsetzen. Und das sagten die Pechvögel zum Unfall. Vettel: «Alles ist schon blöd gelaufen. Ich sah nur Max und habe ein bisschen rübergezogen. Dann war ich überrascht, dass auch noch Kimi da war. Natürlich hilft so etwas nicht im Kampf um die WM, aber ein Weltuntergang ist es auch nicht.» Für Verstappen ist Vettel der Hauptschuldige: «Er hat angefangen, mich einzuquetschen. Vielleicht hat er Kimi nicht gesehen, aber das ist keine Ausrede. Man darf nicht so viel Risiko auf sich nehmen, wenn man um die WM fährt. Beide haben sich verschätzt.»

Auch Räikkönen sieht sich nicht als Verursacher: «Ich denke, ich habe nichts falsch gemacht. Ich hatte Max schon überholt und wurde dann getroffen.» Das Trio musste nach dem Rennen bei den Rennkommissären antraben. Ohne Folgen. Man könne keinem eine Hauptschuld ankreiden.

Für Vettel war es der erste Ausfall seit Malaysia 2016 und 19 Rennen in den Punkterängen. Erst zum dritten Mal seit 2008 konnte damit in Singapur nicht der Fahrer das Rennen gewinnen, der aus der Poleposition gestartet war.

Hamilton nutzt Unfall aus

Der grosse Profiteur war Hamilton, der nach seinem siebten Saisonsieg in der WM sechs Rennen vor Schluss nun mit 28 Punkten vor Vettel führt (263:235). In den Trainings hatte nichts auf einen Erfolg der Silberpfeile hingedeutet. «Meine Hoffnungen liegen bei einem guten Start, einer guten Strategie oder eventuellen Safety-Car-Phasen», hatte Hamilton nach dem schwachen Qualifying (5. und 6.) erklärt. Nach dem Rennen sagte der dreifache Weltmeister: «Natürlich hatten wir Glück. Der liebe Gott hat mich gesegnet, und ich habe die Situation nutzen können.» Hamilton dominierte die Konkurrenz nach Belieben. Einzig nach zwei weiteren Safety-Car-Phasen, die nach Unfällen von Daniil Kwjat (Toro Rosso-Renault) und Marcus Ericsson (Sauber-Ferrari) ausgelöst worden waren, konnte die Konkurrenz aufschliessen, aber auf dem Stadtkurs den Führenden nie richtig gefährden.

Daniel Ricciardo klassierte sich bei diesem von 61 auf 58 Runden verkürzten Rennen (Zwei-Stunden-Grenze überschritten) am Ende mit seinem Red Bull-Renault 4,507 Sekunden hinter Hamilton auf Platz 2. Für den Australier war es der 7. Podestplatz 2017 (ein Sieg in Aserbaidschan), der vierte in Serie in Singapur und der 25. der Karriere. Schon acht Sekunden verlor Hamiltons Teamkollege Valtteri Bottas. Der Finne verkürzte mit diesem 3. Rang den Rückstand auf Vettel in der Gesamtwertung auf 23 Zähler. (sda)

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