Kadetten gewinnen dank Penalty nach Schlusspfiff

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Die Freude des Triumphators: Joan Cañellas (l.) erzielte den entscheidenden Treffer im Spiel gegen GC Amicitia. Bild: P. Hagen

Als krönenden Schlusspunkt netzt Joan Cañellas per Siebenmeter zum 33:32-Auswärtssieg in Zürich ein.

von Philipp Hagen, Zürich

«Wenn das mal nur gut geht», dachte sich wohl jeder Kadettenfan gestern Abend im Zürcher Hardau, als Joan Cañellas zum alles entscheidenden Penalty antrat. Die Schlusssirene war bereits ertönt, beim Stande von 32:32 war nur noch dieser letzte Siebenmeter ausstehend. Sieg oder Verlängerung hiess es für die Orangen. Der gefoulte Cañellas dachte nicht daran, den Ball an den sonst so zuverlässigen Siebenmeterschützen Samuel Zehnder in die Hände zu drücken, sondern wollte selbst gegen GC-Keeper Bachmann antreten – und zum frenetisch gefeierten Helden werden. Und genau so kam es auch. Der spanische Weltklassespieler war aber auch schon in den Minuten zuvor die prägende Figur auf Schaffhauser Seite: Als Kadettentrainer Adalsteinn Eyjolfsson in der 51. Spielminute sein letztes Time-out bezog, lag seine Equipe mit 27:29 im Hintertreff. Doch Cañellas packte in der Schlussphase seine ganze Routine aus und war mit Assists, Steals und Toren Hauptverantwortlicher dafür, dass er am Ende überhaupt zu der Möglichkeit kam, mittels Penalty das Spiel mit einem Sieg zu beenden.

Rote Karte für Vulkan Maric

Zum Auftakt in die Partie deutete nichts auf eine am Ende doch eher torreiche Partie hin. Die beiden Kontrahenten lieferten sich in Spiel 2 dieser Halbfinal-Serie eine Abwehrschlacht, wobei es auch auf beiden Seiten zu relativ vielen technischen Fehlern in den ­Offensivaktionen kam. Dem Spiel seinen Stempel aufdrücken konnte keine der beiden Equipen, sie wechselten sich bei der Führungsarbeit munter ab. Kurz vor dem Pausenpfiff nahmen die Zürcher Gastgeber, welche erneut auf Stammgoalie Paul Bar verzichten mussten, dann aber doch bedeutend mehr Fahrt auf. Nicht zuletzt Topskorer Iso Sluijters, der in Spiel 1 noch ohne jeglichen Torerfolg blieb, fasste sich des Öfteren ein Herz bei seinen Tempodurchbrüchen und Würfen aus dem Rückraum. Der später zum Best-Player gekürte Niederländer erzielte insgesamt sieben Treffer und führte seine Equipe zu einem 15:13-Vorsprung. Nur damit Teamkollege Marijan Maric seiner Mannschaft sogleich einen Bärendienst erweisen konnte: Der Kroate war schon die ganze Partie durch ein brodelnder Vulkan, der auszubrechen drohte. Und das tat er in der 28. Spielminute, als er bei einer Defensivaktion mit voller Wucht ins Gesicht von Torben Matzken schlug und vom Unparteiischen-Duo ­Capoccia/Jucker mit einer direkten Roten Karte – und gar einer Blauen Karte, welche einen Bericht nach sich zieht – vom Platz ­gestellt wurde. Die Zürcher mussten daraufhin während ganzen vier Minuten in Unterzahl spielen. Die Kadetten konnten so das Momentum wieder auf ihre Seite drehen, glichen bis zur Pause auf 15:15 aus und gingen zu Beginn von Umgang 2 wieder in Führung.

Doch auch die Munotstädter, welche erneut ohne Jonas Schelker auskommen mussten, dafür aber Philip Novak zurückhatten, vermochten nicht (wie noch vergangene Woche) dem Gegner zu enteilen. Wie auch GC Amicitia führten die Schaffhauser nie mit mehr als zwei Toren Differenz.

Es war bis zum Schluss ein Kopf-an-Kopf-Rennen, mit dem besseren Ende für die Orangen. Bei diesen war Luka Maros mit sechs ­Toren erneut bester Werfer. Zum Best-Player gekürt wurde allerdings Nik Tominec, der alle seine fünf Wurfversuche verwerten konnte.

Telegramm

GC Amicitia - Schaffhausen 32:33 (15:15). 444 Zuschauer. - SR Capoccia/Jucker. - Strafen: 5mal 2 Minuten inklusive Disqualifikation (Maric/27.) gegen Zürich, 5mal 2 Minuten gegen Kadetten Schaffhausen. – Zürich: Bachmann (8 Paraden)/Cachin (2); Bader, Bamert (1 Tor), Bodenheimer (2), Brücker (5), Grundböck, Hrachovec (5/3), Maric (2), Platz (3), Poloz, Prakapenia (4), Quni (3), Sluijters (7), Trachsler. – Schaffhausen: Pilipovic (6 Paraden)/Biosca Garcia (2); Bartók (3 Tore), Cañellas (4/1), Gerbl (2), Kusio (2), Küttel (2), Lier (1), Maros (6), Matzken (2), Novak, Schmidt (2), Schopper (1), Tominec (5), Waldvogel, Zehnder (3/2). – Bemerkungen: Verschossene Penaltys 1:1.

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