Mit verbesserter Defensivleistung zum zweiten klaren Heimsieg – 40:28

Hans Christoph Steinemann | 
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In der Playoff-Viertelfinalserie gehen die Kadetten dank dem gestrigen Erfolg mit 2:1 in Führung.

War das 32:33 vom letzten Freitag beim BSV Bern nur ein ärgerlicher Ausrutscher gewesen oder hatten die Kadetten in Gümligen doch gegen einen Gegner verloren, der mehr kann, als es sein achter Rang nach der Qualifikationsrunde verraten würde? Die- se Fragen galt es vor der dritten Partie in dieser Best-of-5-Viertelfinalserie von gestern Abend zu stellen. Und die Antwort darauf fiel sehr deutlich aus – die Schaffhauser Handballer haben sich trotz der Belastung durch das EHL-Halbfinalhinspiel am Dienstag gegen die Polen aus Plock (31:33) keine Blösse gegeben und den BSV Bern mit einer 40:28-Packung nach Hause geschickt. War die etwas lasche Einstellung und die fehlende Kampfbereitschaft gegen einen alle Mittel einsetzenden Gegner zuletzt in Gümligen sicher auch ein Teil des Problems gewesen, so war das gestern überhaupt nicht der Fall. Trainer Adalsteinn Eyjolfsson hatte gleich nach dem verlorenen Match gegen den BSV und auch in der Vorbereitung auf dieses Spiel sehr klare Worte gebraucht und die Profis auf ihre eigene Verantwortung hingewiesen. Diese Ansprachen verfehlten ihre Wirkung nicht, im Gegenteil, die Kadetten spielten von der ersten Minute an sehr kämpferisch und konzentriert auf.

Erfahrene Schiedsrichter nominiert

Die Schuld vor allem bei den Schiedsrichtern zu suchen, wäre sicher nicht das Richti- ge gewesen, wenn auch das sehr junge Paar Hardegger/Hardegger in dessen erstem Spiel auf Playoff-Niveau gewiss überfordert war. Zum Glück hatten auch die Verbandsverantwortlichen ihre Lehren aus diesem «Experiment» gezogen und mit dem internationalen Paar Andreas Capoccia/Beat Jucker ein erfahrenes Duo nominiert. Für das vierte Spiel von morgen Samstag in Gümligen ist mit Brunner/Salah gar das Nummer-1-Paar des Landes aufgeboten. So muss es sein. Und Capoccia/Jucker zeigten gestern, was konsequentes Durchgreifen bedeutet und bestraften – auf beiden Seiten – überhartes Spiel. Das musste insbesondere der Berner Mirko Popovic zur Kenntnis nehmen, der in der 9. Minute nach einer Strafe gegen den schwedischen Linkshänder Pontus Zettermann auf den Platz gekommen war: Beim Kontertreffer von Samuel Zehnder in der 11. Minute zum 8:6 hatte Popovic noch seitlich von hinten eingegriffen, wonach Andreas Capoccia nach kurzer Rücksprache mit Beat Jucker sogleich die Rote Karte zückte. Mit 5:7 Zweiminutenstrafen war dieses Viertelfinale ein relativ strafenreiches Spiel, aber es artete nie aus wie am letzten Freitag.

Konsequentere Abwehrarbeit

Ein wichtiger Grund dafür, dass die Schaffhauser schon bei 15:8 (19. Minute) und auch zur Pause (21:14) mit sieben Toren führten, war auf jeden Fall die verbesserte Abwehrarbeit, wie das auch Trainer Eyjolfsson lobend feststellte. Bestes Beispiel dafür sind die beiden Schwerarbeiter in der Innenverteidigung, Erik Schmidt und Philip Novak, die wie das gesamte Team aufopfernd kämpften und den Bernern nicht viel Raum zugestanden. Wegen den verletzungsbedingten Ausfällen von Lukas Herburger und von Zoran Markovic profitiert Novak nun von mehr Spielpraxis, die ihn sicherer macht. Selbst zwei Strafen vor der Pause brachten ihn nicht aus dem Tritt, er spielte durch und zeigte zudem Abschlussqualitäten – drei Schüsse, drei Tore. Topskorer der Kadetten war einmal mehr Samuel Zehner (8/3), Bartok und Schopper trafen je sechsmal, wobei Letzterer, der unermüdliche Wühler am Kreis, noch ein paar Penaltys herausholte und mit seinem grossen Kampfgeist zu Recht zum Best Player auserkoren wurde.

Wenn die Kadetten mit der gleichen Einstellung wie gestern nach Gümligen reisen, dann sollten sie die Serie mit dem dritten Sieg beenden können. Oder gelingt dem BSV Bern vor heimischem Publikum erneut ein Exploit?

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