Kadetten holen die beiden Punkte gegen Kriens-Luzern ohne zu glänzen

Hans Christoph Steinemann | 
Lesenswert
Noch keine Kommentare
Der 19-jàhrige Nicolas Waldvogel setzt sich gegen die Krienser Verteidiger gut in Szene. Bild: Michael Kessler

Mit 28:15 hatten die Kadetten im vergangenen Oktober das Team des HC Kriens-Luzern geradezu abgefertigt. Die zweite Partie vom Dezember in der Krauerhalle war dem Coronavirus zum Opfer gefallen – und wird weder wiederholt noch gewertet –, so trafen sich die beiden Teams am Samstag erst zum zweiten Mal in dieser Saison, und dies erneut in der BBB-Arena. Gerade mal 268 Zuschauerinnen und Zuschauer vermochte diese Affiche in die Halle zu locken – zu wenig Spektakel versprach sie den Handballfans offensichtlich und zu stark war gewiss die Konkurrenz durch das parallel laufende Fussball-Länderspiel England - Schweiz und andere naturgemäss an Samstagabenden stattfindende Anlässe aller Art. Auch war die Partie erst sehr kurzfristig vom Sonntag- auf den Samstagabend vorverschoben worden, ein sicher völlig verständliches Anliegen der Kadetten, damit sie auch noch ein vernünftige Erholungs- und Vorbereitungszeit vor dem Höhepunkt von nächster Woche, dem Achtelfinalhinspiel in der EHF European League gegen die tempostarken Schweden von IK Sävehof aus Göteborg, erhalten.

 

Und für einmal bekamen die Abwesenden durchaus recht, denn die Partie zwischen den Kadetten und dem HC Kriens-Luzern entwickelte sich eher zu einer zähflüssigen Angelegenheit, die kaum jemand von den Sitzen riss. Zum einen steckte bei den Kadetten, wie Captain Dimitrij im Interview nach dem Spiel zugab, die schwere Niederlage im Cup-Halbfinal nur zwei Tage zuvor gegen Pfadi Winterthur noch tief in den Knochen. Die Art und Weise, wie die Schaffhauser das lange Zeit gut geführte Spiel in den letzten zehn Minuten noch aus den Händen geben konnten, die habe der Mannschaft und dem ganzen Umfeld doch sehr zu denken gegeben.

 

Auf der anderen Seite stand da der HC Kriens-Luzern, dessen Saison lange Zeit total anders verlaufen war, wie es sich die Vereinsleitung und der Staff rund um Goran Perkovac vorgestellt hatten. Die Luzerner wollten an die vergangene sehr gute Saison mit der Cupfinalqualifikation und dem Playoff-Halbfinal (beide letztlich gegen die Kadetten verloren) nahtlos anschliessen. Doch nach einem schwachen Saisonstart kamen sie aus dem Abwärtsstrudel im alten Jahr nicht mehr heraus, ehe sie in den letzten fünf Partien wieder zu fast gewohnter Stärke zurückzufinden schienen. Da hatten einige Punkte resultiert und damit war auch etwas Hoffnung aufgekeimt, den 8. Platz noch abzugeben. In Schaffhausen sei es aber eher wieder ein Schritt zurück gewesen, musste Trainer Goran Perkovac ernüchtert zugeben. «Gegen die ohne diverse Kräfte spielenden Kadetten hätten wir mehr machen können.» Doch so spreche wenig dafür – die Krienser bräuchten drei Siege und andere Teams müssten für sie spielen –, dass sie in den letzten drei Runden den 8. Platz noch verlassen können – und somit in der Best-of-5-Serie des Playoff-Viertelfinals ab Mitte April wohl wieder auf die Kadetten treffen werden …

Längere Einsätze für Nicolas Waldvogel

«Wir haben heute nicht brilliert, aber unter den gegebenen Umständen solid gespielt. Der Sieg war nie wirklich gefährdet», analysierte Dimitrij Küttel die Partie, in der über weite Strecken der zweiten Hälfte im Einsatz stand, nachdem sich Michael Kusio und Donat Bartok die erste Hälfte auf der Linkshänderposition geteilt hatten. Gar nicht im Einsatz standen Joan Cañellas, Lukas Herburger (beide nicht auf dem Matchblatt) und auch Kristian Pilipovic – für einen Penalty im Einsatz, den er gleich abwehrte – sowie Jonas Schelker verbrachten die 60 Minuten auf der Bank, Schelker als Backup für Torben Matzken. Der junge Deutsche (22) spielte indes einen guten Part als Regisseur, zog viele Aktionen an, schoss vier Tore und verteidigte vor allem in der zweiten Hälfte in der 5-1-Abwehr als Vorgestellter. Die Wahl zum Best player hatte er sich verdient. Mit Nicolas Waldvogel setzte Trainer Adalsteinn Eyjolfsson einen weiteren jungen Akteur auf der linken Rückraumposition ein. Und der Stammspieler in der NLB-Equipe der Espoirs mit Jahrgang 2003 (aus Stäfa) rechtfertigte das Vertrauen in ihn mit dynamischen Aktionen und drei Toren.

Die nächsten Spiele der Kadetten

EHF European League. Achtelfinal-Hinspiel: Morgen Dienstag (29.3.), 18.45 Uhr BBC-Arena: Kadetten - IK Sävehof (schwedischer Meister); Rückspiel am Dienstag, 4. 4., in Göteborg (Schweden/18.45 Uhr).

NLA: Donnerstag, 31.3., HSC Suhr Aarau - Kadetten SH (20.00 Uhr, Schachen Aarau).

Ist dieser Artikel lesenswert?

Ja
Nein

Kommentare (0)

Neuen Kommentar schreiben

Diese Funktion steht nur Abonnenten und registrierten Benutzern zur Verfügung.

Registrieren