Der FC Schaffhausen schlägt sich selbst: Deutliche Niederlage gegen AC Bellinzona

Tobias Erlemann | 
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Nassim L'Ghoul (rechts, ACB) zieht FCS-Spieler Ermir Lenjani am Trikot. Bild: Nils Umbricht

Der FC Schaffhausen verliert mit 0:3 bei der AC Bellinzona. Es ist jedoch eine unnötige Niederlage, mit reichlich Pech und Pannen.

«Unsere Chancenverwertung muss besser werden», sagte FCS-Coach Ciriaco Sforza vor dem Rückrundenstart. Ausserdem sollte der nächste Entwicklungsschritt vollzogen werden, damit vor allem in der Defensiven weniger Fehler gemacht werden. Das schnelle Fazit nach 0:3-Niederlage in Bellinzona: Ziel verfehlt, es liegt noch extrem viel Arbeit vor Sforza. Denn seine Spieler schafften es über 90 Minuten, sich quasi selbst zu schlagen. Es war eine Partie mit Pleiten, Pech und Pannen – und zahlreicher Unzulänglichkeiten, die dann selbst von einem biederen Gegner wie der AC Bellinzona bestraft werden.

Doch der Reihe nach: Zunächst konnten im Stadio Comunale zwei besondere «FCS-Fans» begrüsst werden. Denn die neuen Clubbesitzer Fitim und Bolentin Hasani machten dem Team die Aufwartung, noch kurz vor dem Match unterhielt sich Boletin Hasani angeregt mit Sforza. Ob sie da nochmal die Taktik und die Hoffnungen besprochen haben? Denn das Ziel war klar: Gleich zum Auftakt in die Rückrunde sollte etwas Zählbares eingefahren werden, um in einen positiven Schwung zu kommen im Abstiegskampf.

Der Start ins Spiel war aber schwerlich. Ein tiefer Platz, eine lange Anreise, eine schwache Hinrunde. Die Gründe sind vielfältig, doch nach rund 10 Minuten schafften es die Schaffhauser mehr und mehr, das Match in die neutrale Zone zu verlagern. Und: Nach rund 25 Minuten hatte Neu-Stürmer Aaron Appiah plötzlich die erste Chance des Spiels. Doch aus spitzem Winkel konnte Gästekeeper Simon Enzler zur Ecke abwehren.

Vergebene Chance

Sollte das der Weckruf sein für eine FCS-Überlegenheit? Leider nein! Denn Offensivspieler Gabriele De Donno brachte das Kunststück fertig, innert vier Minuten zwei Fouls zu begehen, weit abseits von irgendwelchen Gefahrenzonen. Nach 32 Minuten musste die Schaffhauser also mit einem Mann weniger spielen, was die Sache nicht vereinfachte.

Als nach 39 Minuten dann noch Gästeverteidiger Matondo das 1:0 für die Hausherren schoss, schien die Partie gelaufen. Doch: Bellinzona verteilte nachträgliche Weihnachtsgeschenke – Direkt nach der Halbzeit profitierte Winterthur-Leihgabe Elias Maluvunu von einem haarsträubenden Abwehrfehler, konnte mutterseelenallein auf Enzler zusteuern.

Aber da wäre dann wieder das Thema Chancenverwertung. Der Youngster brachte das Kunststück fertig, komplett am Tor vorbeizuschlenzen. Nach 66 Minuten hatte dann noch Hegglin eine gute Kopfballchance zum Ausgleich, doch Ex-FCS-Keeper Enzler parierte bravourös und hielt sein Team damit in Führung.

Maluvunu mutiert zur tragischen Offensivfigur

Vorne ineffizient und hinten löchrig, das ist die aktuelle FCS-Formel. So gestattete man Bellinzona den Luxus, innert 60 Sekunden den Sack zuzumachen. Erst traf Stürmer Nivokazi zum 2:0, dabei konnte er unter laschem Begleitschutz locker im Strafraum abziehen. Kurz danach ging es wieder vogelwild zu im Strafraum, so nutzte L'ghoul das Geschenk zum 3:0.

Der Höhepunkt an Pannen dann nach 79 Minuten, als abermals Maluvunu alleine aufs gegnerische Tor zusteuern konnte. Dieses Mal war sogar Keeper Enzler nicht einmal mehr im Tor, hatte er doch vor dem Strafraum einen Bock geschossen. Einzig ein Bellinzona-Verteidiger weilte noch auf der Torlinie.

Doch Maluvunu hatte sogar Unterstützung, der eingewechselte Willy Vogt stand neben ihm, eine 2-gegen-1-Situation direkt vorm Gehäuse. Eigentlich ein sicheres Tor, vielleicht auch ein Treffer für die Moral. Doch statt abzuspielen oder platziert abzuschliessen, schoss Maluvunu den Verteidiger an. Chance vertan, wieder nicht getroffen, zum Ärger auch von Vogt, der sich lautstark echauffierte.

So blieb es beim 0:3 und einem Start in die Rückrunde, der unglücklicher nicht hätte verlaufen können, für den FCS. Verbunden mit der Erkenntnis für Trainer Sforza und die Hasani-Brüder, dass noch reichlich Arbeit vor ihnen liegt, um den nächsten Entwicklungsschritt des Teams und auch des Vereins zu erreichen.

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Kommentare (4)

Max Spahn So 26.01.2025 - 09:54

Jagt endlich diesen Trainer zum Teufel. Als Trainer hat er noch nie Erfolg gehabt.

Markus Meier Sa 25.01.2025 - 20:40

Das schmerzt, wenn man mit ansehen muss, wie der FCS dahin darbt.

Markus Meier Sa 25.01.2025 - 20:40

Das schmerzt, wenn man mit ansehen muss, wie der FCS dahin darbt.

Hansjörg Stoll Sa 25.01.2025 - 20:27

Enzler??

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