Die erste von vier Zugaben für die «Spielvi»: Nach dem Spiel gegen Lachen/Altdorf ist Party angesagt

Pascal Oesch | 
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Es darf gefeiert werden: Die «Spielvianer» feiern ausgiebig und lautstark den Aufstieg in die 1. Liga. Bild: Pascal Oesch

Zwei Platzverweise, zwei Tore und vier Pfostenschüsse. Das Spiel der SV Schaffhausen gegen Lachen/Altendorf bietet manch spektakuläre Szene. Nach einem Rückstand kommen die Gastgeber zu einem 1:1-Unentschieden. Danach beginnt die grosse Meisterparty.

Die altehrwürdige Institution namens Teletext hat die SV Schaffhausen ab nächster Saison wieder – so viel ist sicher. Weil die 1. Liga Classic dort aufgeführt ist, kann sich die «Spielvi» nach ihrem Aufstieg einreihen. Aktuell werden die Amateurligen ab Seite 218 aufgeführt. Wie es im kommenden Championat ist, zeigt sich ab August.

Vorerst galt es für die SVS indes, das Restprogramm in der 2. Liga interregional zu absolvieren. Die erste von vier Zugaben war für vorgestern Samstag terminiert – ein Heimspiel gegen den FC Lachen/Altendorf. Im Mittelfeld der Tabelle rangierend, machten die Schwyzer zuletzt Boden gut. Und erweckten auf dem Sportplatz Bühl vorerst den Eindruck, die Rolle eines Partykillers dankbar anzunehmen.

Viele Unterbrüche, wenig Zwingendes 

Nach einem Abwehrfehler gingen die Gäste in Führung: Kristijan Klincov sah sich in der 41. Minute alleine auf Torhüter Robin Belser zulaufen und traf – 0:1. Immerhin: Die SV Schaffhausen fand sofort eine passende Antwort, Nico Reber glich unmittelbar vor der Pause aus. Nach einem Corner stieg er am höchsten und reüssierte per Kopf. Ehe die beiden Tore gefallen waren, bestach der Match nicht durch eine besonders hohe Ereignisdichte. Es gab viele Unterbrüche und wenig zwingende Szenen.

Aber das sollte sich nach dem Seitenwechsel ändern. Nach einer Stunde wurde Fabio Schmocker mit einer Roten Karte des Feldes verwiesen – ein harsches Verdikt. Vor allem angesichts der Tatsache, dass er seinen Gegenspieler nicht gefoult, sondern den Ball gespielt hatte. Und der Schwyzer war buchstäblich über das Spielgerät gestolpert. Nach dieser skurrilen Szene dauerte es allerdings nur acht Minuten, ehe der numerische Gleichstand auf dem Rasen wiederhergestellt war. Der FC Lachen/Altendorf tat es der SVS gleich, Jerome Baumann holte seine zweite Verwarnung ab und beendete seinen Arbeitstag ebenfalls frühzeitig.

«Es war kein einfaches Spiel für uns»

Nun kam vermehrt Leben in diese Partie. Yannis Weber hatte kurz danach die Möglichkeit, die «Spielvi» in Führung zu bringen, und sah seinen Versuch vom Pfosten zurückprallen. Wenige Augenblicke später war Weber sogar noch näher an einem Torerfolg: In der 82. Minute landete sein nächster Schuss sogar zwei mal am Aluminium. «Es war kein einfaches Spiel für uns», meinte das SVS-Eigengewächs anschliessend und verschob die Prioritäten nach dem Schlusspfiff umgehend: «Jetzt ist es wichtig, dass wir gut feiern.»

Bevor es so weit war, bot sich der SV Schaffhausen in der Nachspielzeit nochmals die Option, die Begegnung für sich zu entscheiden. Und zwar mittels eines indirekten Freistosses aus fünf Metern: Lachen/Altendorfs Goalie Janis Truniger hatte einen Rückpass unvorsichtigerweise aufgenommen, die Wogen gingen hoch, der Unparteiische rückte in den Mittelpunkt.

Nachdem es der Fussball wieder in den Vordergrund rückte, konnte der Standard schliesslich doch noch ausgeführt werden. Der für Goalgetter Lukas Zwahlen aufgelegte Ball landete wie schon bei Teamkollege Yannis Weber am Pfosten. Kurz danach ging die Partie mit einem 1:1-Unentschieden zu Ende. Ein Ergebnis, das alsbald in den Hintergrund rückte.

Fabian Inglin (rechts) von der SVS im Zweikampf mit Lachen/Altdorfs Jerome Baumann. Bild: Pascal Oesch

Aufstiegs-T-Shirts wurden verteilt und übergezogen, Zigarren und Schaumweinflaschen herumgegeben. Wer sich nicht aus dem Staub machte, erhielt eine feuchtfröhliche Dusche. «Den Aufstieg zu Hause zu feiern, ist grossartig», sagte Michael «Kuck» Kummer, einer der drei SVS-Co-Präsidenten. Nach dem sportlichen ging es zum geselligen Teil über, zu den Feierlichkeiten. Erinnerungsfotos, ein Dank an die Fans, ein Nachtessen – der Abend sollte lang werden.

Er habe noch nie so gekämpft, lachte Trainer Luca Tranquilli und verwies auf die bereits nass gewordene Textilie. Ein absolut verdientes Fest sei es, erzählte er. Und Tranquilli blickte für einen kurzen Moment in die nahe Zukunft und hielt inne. «Wir wollen die letzten Wochen geniessen, Spass haben und verletzungsfrei bleiben», sagte er angesichts dreier verbleibender Runden bis zur Sommerpause.

Rechnerisch keine Rettung für Diessenhofen mehr möglich

Zwei traurige Abschiede gestaltete der FC Diessenhofen am Sonntagvormittag mit Würde: Erst gab es eine Gedenkminute für die kürzliche verstorbene Radojka Vitakic, die Frau des FCD-Platzwarts Slobodan Vitakic. Danach mussten die Thurgauer trotz kämpferisch einwandfreier Leistung der höchsten regionalen Spielklasse Lebewohl sagen. Die 1:2-Niederlage gegen den ebenfalls vom Abstieg bedrohten SC Veltheim ging mit dem Abstieg in die 3. Liga einher. Vier Runden vor Saisonende ist auch rechnerisch keine Rettung mehr möglich. Der FCD besteigt somit nach einem Jahr in der 2. Liga den Fahrstuhl nach unten. Für den FC Schaffhausen 2 könnte dieser im kommenden Monat in die entgegengesetzte Richtung fahren. Im Zürcher Oberland kam er zu einem 2:1-Auswärtssieg gegen Rüti, eroberte die über Nacht an Gossau abgegebene Tabellenspitze zurück. Zwei Zähler beträgt der Vorsprung auf den ersten Verfolger, zwei weitere auf Seuzach.

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