Yakin-PK: «Sozialarbeit» in Schaffhausen

Nach etwas mehr als zwei Wochen – seitdem klar ist, das Vladimir Petkovic die Schweizer Nati nicht mehr trainieren wird – heisst es mit den Worten des SFV-Präsidenten Dominique Blanc: «Habemus Coach». Dieser wird der FCS-Trainer Murat Yakin. «Wir konnten das nicht früher publik machen, da die Unterschrift noch nicht unter dem Vertrag war», erklärte Blanc das Zögern in der Kommunikation des SFV.
Nati-Direktor Pierluigi Tami erklärte, dass man vor allem nach einem Trainer gesucht hatte, der über «Kompetenz, Erfahrung, internationale Erfahrung, Identifikation mit dem Team, dem Verband, den Fans und dem Land» habe. Zudem hätte man «Kenntnisse des Schweizer Fussballs, der Spieler und der Kultur» gesucht. Das alles hätte man bei Murat Yakin gefunden.
Der neue Nati-Trainer erzählte seinerseits, wie es zu der Zusammenarbeit gekommen sei. So sei er «überrascht, aber auch glücklich», gewesen, als der Anruf vom SFV gekommen sei. Bei einem persönlichen Gespräch mit Tami und Blanc habe man dann schnell gemerkt, dass man auf einer Linie sei.
Der Neu-Trainer zeigte sich zuversichtlich, was die Mannschaft angeht: «Ich erwarte, dass ich die Nati zu einem Erfolg bringen kann», so Yakin. Das habe er auch der Vorarbeit von Vladimir Petkovic zu verdanken. Zudem offenbarte er, dass es bereits vor sieben Jahren Kontakt zu ihm gegeben hätte wegen der Trainerposition. Damals wurde es aber Petkovic.
Aktuell gebe es aber noch viele Dinge zu klären: So habe Petkovic seine beiden Assistenztrainer nach Bordeaux mitgenommen. Das bedeute, dass man auch einen neuen Staff zusammenstellen müsse. Wer diese Positionen einnehmen werde, sei aktuell unklar. Das würde man «am Dienstag besprechen».
Sein bisheriger Assistenztrainer, sein Bruder Hakan und der zweite Assistenztrainer Selcuk Sasivari, sowie der Teammanager Paco Sanchez sollen erstmal den FC Schaffhausen Interimsweise weitercoachen – zumindest, bis es dort eine fixe Lösung gibt.
Rückblick nach Schaffhausen
Yakin ging auch auf seinen Abschied in Schaffhausen ein. Die Mannschaft habe er schon vor der Verkündigung informiert, dass man ihm ein Angebot unterbreitet habe. «Manche wussten es ja schon, dass ich den Club verlasse», sagte Yakin und lachte. Offiziell habe er es aber auch vor dem Spiel gegen Winterthur nicht verkünden können. «Ich habe der Mannschaft aber gesagt, dass die Chance besteht und dass ich das gerne machen würde. Das hat jeder Einzelne, vom Spieler bis zum Staff, auch verstanden.» Alle hätten ihm viel Erfolg gewünscht.
Die Zeit in Schaffhausen bezeichnete Yakin als «sportlichen Rückschritt, aber als menschlichen Fortschritt». Er habe dort auch oft «Sozialarbeit leisten müssen», sagte Yakin, ohne ins Detail zu gehen, was er damit meinte. Er versprach aber: «Ich will weiterhin in meinen freien Zeiten dem FC Schaffhausen Support leisten und ihnen die Daumen drücken, dass sie Erfolg haben.»
SFV-Präsident Dominique Blanc dankte zudem nochmals FCS-Besitzer Roland Klein für die Zusammenarbeit.