Die Affiche zwischen YB und FCB

In der Meisterschaft könnte das Duell zwischen den Young Boys und Basel bis zur letzten Runde anhalten. Im Cup entscheidet sich alles heute Abend ab 20.15 Uhr im Halbfinalspiel im Stade de Suisse.
Hoaraus Wettlauf mit der Zeit
Guillaume Hoarau ist für die Young Boys derzeit der beste Garant für Tore und Siege. In den vier Meisterschaftsspielen nach der Winterpause hat der 33-jährige Franzose jedes Mal getroffen, insgesamt sechsmal. Just für den Cupschlager von heute in Bern ist Hoaraus Einsatz in Frage gestellt.
Am letzten Samstag gegen Sion erzielte Hoarau kurz nach der Pause mit einem Kopfball das einzige Tor der Partie. Danach signalisierte er Trainer Adi Hütter mehrmals, dass er ersetzt werden sollte. Der Österreicher erhörte ihn rund 20 Minuten vor Schluss. Am Tag vor dem Cup-Halbfinal konnte Hoarau nicht trainieren. Bei YB hofft man, dass der wichtige Stürmer den Wettlauf mit der Zeit gewinnt. Welche Art von Verletzung sich Hoarau zugezogen hat, gab der Klub nicht bekannt. Nach Beobachtungen von aussen könnte es sich um Adduktorenprobleme handeln.
YB hatte im Herbst die meiste Zeit Erfolg, als der zweimal verletzt gewesene Hoarau noch nicht wieder spielen oder nicht seine gewohnten Leistungen zeigen konnte. Der Sturmpartner des gesetzten Roger Assalé war damals der Neuzugang Jean-Pierre Nsame. (sda)
Acht Verlustpunkte liegen die Young Boys in der Super League vor dem zweitklassierten Serienmeister Basel. Beide können Siegesserien abspulen, die ihnen zuletzt den Meistertitel einbringen. Beide haben auch die Chance, sich nach Niederlagen und Rückschlägen aufzufangen. Für den Cupmatch, für den trotz der Minustemperaturen bis Montagvormittag 23 000 Billette verkauft wurden, entfallen diese Möglichkeiten. Raphael Wicky streicht dies heraus: «Im Cup gibt es keine zweite Chance.»
Die heutigen Young Boys können etwas für die Clubgeschichte des BSC YB tun, was ganze Spielergenerationen früherer Young Boys verpasst haben. Seit dem letzten Cupsieg der Berner, errungen im Juni 1987 mit einem 4:2 nach Verlängerung gegen Servette, sind fast 31 Jahre verstrichen. Seither haben die Basler schon nach sieben Finals Ehrenrunden mit dem Pokal gedreht, zuletzt vor einem Jahr, als sie die Unbesiegbarkeit des FC Sion in den Cupfinals beendet hatten.
Kein Präjudiz für die Meisterschaft?
An einer Medienkonferenz in Basel am Montag hielt Wicky fest, dass es für ihn keinen Zusammenhang zwischen dem Cup und der Meisterschaft gebe. «Es ist ein Spiel, in dem es einen Sieger gibt. In der Meisterschaft ist über eine lange Zeit alles möglich. Man kann einen Lauf haben oder eine Baisse. Für die Meisterschaft spielt es keine grosse Rolle, wie der Match jetzt ausgeht. Man sollte danach nicht zu viel interpretieren.»
In der Meisterschaft sind die Young Boys mitten in einer Siegesserie. Dennoch zeigte sich Adi Hütter nach den Spielen – entgegen seinen Gewohnheiten – zunehmend unzufrieden mit den Gesamtleistungen seiner Mannschaft. Dies war nach dem 3:1 gegen Thun so, auch nach dem 1:0 letzten Samstag gegen Sion. Vielleicht ahnt der Vorarlberger, dass es im Cup-Halbfinal gegen Basel eine weitaus bessere Leistung brauchen wird.
Der letzte Cupmatch zwischen YB und Basel war ebenfalls ein Halbfinal im Stade de Suisse. Im April 2009 stand es nach 120 Minuten 0:0. Die Young Boys gewannen das Penaltyschiessen 3:2. (sda)