Der FCS findet zum Siegen zurück

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Im 107. Regionalderby bringt der FC Schaffhausen auf der Schützenwiese in Winterthur einen knappen 1:0-Sieg über die Zeit. Das Tor des Tages erzielte Cicek.

von Manuel Iseli, Winterthur

Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt wurden die rund 3100 Zuschauer im Stadion Schützenwiese lange auf die Folter gespannt, ehe der Derby-Kampf nach dem Führungstor durch Tunahan Cicek in der 55. Minute so richtig lanciert wurde. Von da an wandelte sich die Begegnung von einer müden, geradezu schläfrigen Partie, in ein hartes Kräftemessen – wie man es von den Teams von Boris Smilijanic und Umberto Romano in jüngster Vergangenheit gewohnt war. Die Schaffhauser Überlegenheit im Offensivspiel, woraus sie verglichen mit dem Heimteam mehr Torchancen kreieren konnten, rechtfertigte letztlich den knappen Auswärtssieg.

Etwas mehr als eine halbe Stunde war absolviert, als sich die erste nennenswerte Torchance des Spiels no- tieren liess. FCS-Captain Paulinho preschte mit viel Tempo über die linke Abwehrseite der Winterthurer, legte den Ball mustergültig auf Guilherme Fioravanti zurück, welcher dann allerdings im stark parierenden FCW-Keeper Matthias Minder seinen Meister fand. Der in São Paulo geborene ­Fioravanti stand gestern das erste Mal seit über anderthalb Jahren wieder in der Startelf. «Nach dieser langwierigen Verletzung gleich drei Punkte einzufahren, ist unbeschreiblich», freute sich der 26-Jährige. Während all der Monate seiner Abwesenheit habe es zwischendurch Momente gegeben, in denen er fast den Verstand verloren hätte. Geduld sei für ihn aber der Schlüssel zum Erfolg gewesen. «Das hat sich heute bestätigt.»

Winterthurer Impotenz vor dem Tor

Fioravanti nahm im flexiblen 3-5-2-System die Rolle des linken Mittelfeldspielers ein, der sich in Rückwärtsbewegung zurückfallen lässt. In diesem Verbund liess der FCS den Ball in der ersten Halbzeit teilweise gut zirkulieren. Statt jedoch den Zug zum Tor mit gefährlichen Pässen in die Tiefe zu suchen, spielte sich das Geschehen zu einem Grossteil in der Spielfeldmitte ab. Winterthurs Bemühungen trugen allerdings je weniger Früchte, je mehr sie sich dem Tor von FCS-Hüter Djordje Nikolic näherten. Die Gastgeber brachten lediglich via Standardsituationen ansatzweise Gefahr in den Schaffhauser Strafraum.

Ciceks 10. Saisontor

So lag es nach Anpfiff der zweiten Halbzeit auf der Hand, dass wohl diejenige Mannschaft den Sieg einfahren würde, der das erste Tor gelänge. Dieses liess dann nicht mehr lange auf sich warten. Winterthur-Abwehrspieler Denis Markaj vertändelte den Ball an der Strafraumgrenze, worauf sich FCS-Topskorer Tunahan Cicek nicht zweimal bitten liess und aus spitzem Winkel einen durchaus haltbaren Schuss in die Maschen des Winterthurer Tors setzte. Beim Torschützen und ehemaligen Winterthur-Spieler war die Euphorie nach dem Sieg spürbar: «Zu siegen, ist immer etwas Schönes, aber in Derbys macht es noch mehr Spass», freute sich Cicek. Sichtlich erleichtert war er auch über die Tatsache, mit seinen Kollegen zu null gespielt zu haben: «Am Defensivverhalten haben wir die ganze Woche hart gefeilt.»

Asllan Demhasajs Debüt

Nebst dem positiven Resultat durften die Schaffhauser gestern über zwei weitere erfreuliche Nachrichten strahlen. In der 86. Minute wurde Abwehrspieler Asllan Demhasaj eingewechselt. Damit kam eine weitere Schaffhauser Nachwuchshoffnung zu seinem Pflichtspieldebüt in der ersten Mannschaft. «Ich war schon etwas nervös», gestand der ein Jahr jüngere Bruder von Super-League-Stürmer Shkelqim Demhasaj nach Spielschluss. Dieses Erlebnis stimmte den jungen Abwehrspieler zuversichtlich. Gefeiert wurde der Youngster auch von den zahlreich angereisten Fans des FCS. Im Gästesektor auf der Schützenwiese fanden sich in der Tat überdurchschnittlich viele Anhänger ein. Dies lag daran, dass sich der Gruppe zusätzliche Supporter von Fanpartnerschaftsvereinen des SC Kriens, des VFB Stuttgart so-wie eines Vereins aus Göteborg angeschlossen hatten.

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