«Ein Cupspiel ist etwas ganz anderes»

Daniel Zinser | 
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Die Spieler des FC Sion, hier beim Spiel gegen den FC Lugano, dominieren zurzeit neben dem grossen FC Basel die Super League. Bild: Key

Der FC Schaffhausen spielt heute im Cup gegen den FC Sion. Schaut man die bisherige Saison der Schaffhauser an, eine sehr schwere Aufgabe. Wir haben Jean-Jaques Fasnacht gefragt, wie man sich aus psychologischer und medizinischer Sicht auf einen solchen Match vorbereitet.

Der FC Schaffhausen hat in den letzten neun Spielen einen einzigen Punkt gewonnen, 21 Tore kassiert und steht mit insgesamt zehn Punkten am Tabellenende. In diesen schweren Zeiten kommt mit dem FC Sion im heutigen Cup-Achtelfinal ein Gegner auf die Breite, dem es zurzeit wie am Schnürchen läuft. Die Walliser konnten die letzten vier Spielen in der Super League gewinnen und sind insgesamt seit acht Spielen ungeschlagen. In dieser Zeit haben sie genau gleich viele Punkte geholt wie der ungefährdete Tabellenführer und Branchenprimus FC Basel. Eine Mannschaft in Topform also, die auf einen FC Schaffhausen mit wenig Selbstvertrauen trifft. Cheftrainer Axel Thoma und sein Team sind  heute Abend also mehr denn je gefordert, ein schlagkräftiges Team auf den Rasen zu schicken. 

Spieler für ein solches Spiel zu motivieren, sei aber nicht allzu schwer, wie Jean-Jaques Fasnacht, langjähriger Teamarzt der Kadetten Schaffhausen, erklärt. «Natürlich ist das Selbstvertrauen nicht sehr hoch wenn man 9 Spiele hintereinander nicht gewinnen kann, ein Cupspiel ist aber etwas ganz anderes», so Fasnacht. Im Cup könne man mit einem einzigen guten Spiel viel erreichen und über 90 Minuten die bisher missratene Saison vergessen. Bei einem positiven Ausgang könne auch eine Art Befreiungsschlag erreicht werden, so der Hausarzt aus Benken weiter. Im Cup gegen einen haushohen Favoriten zu spielen, erzeuge bei den Spielern  den David-Goliath-Effekt. «Niemand erwartet von den Schaffhausern, dass sie heute Abend gewinnen».  Auch die knappe Cup-Niederlage im Vorjahr gegen den gleichen Gegner, sollte die FCS-Spieler noch zusätzlich motivieren.

Egal wie das heutige Cup-Spiel ausgeht, erholen können sich die FCS-Spieler nicht lange. Bereits am nächsten Samstag spielen die Munotstädter, ebenfalls zu Hause auf der Breite, gegen Neuchatel Xamax. Bei drei Spielen innerhalb einer Woche muss auf die Regeneration besonders viel Wert gelegt werden. Das sieht auch Jean-Jaques Fasnacht so. «Wichtig ist, dass man den Spielern genug Zeit lässt, sich zu erholen, ich würde mit ihnen in die Sauna gehen oder einen lockeren Waldlauf machen», sagt Fasnacht.  Wenn man beim Laufen auf dem Randen über die Nebelgrenze hinauskomme, bringe die scheinende Sonne auch viel emotionale Reize mit sich. Um den Zusammenhalt im Team und das Selbstvertrauen trotz Niederlagenserie aufrechtzuerhalten, schlägt der Arzt vor zum Beispiel ins Kino zu gehen. «Die Jungs sollen einen guten Film sehen und den Kopf auslüften», erklärt Fasnacht. 

Verfolgen Sie das heutige Spiel gegen den FC Sion ab 19 Uhr im Liveticker auf shn.ch

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