Schweizer starten in die EM-Qualifikation

Schaffhauser Nachrichten | 
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Interview: hcs

Michael Suter hat in den knapp zweieinhalb Jahren als Trainer der Schweizer Handball-Nationalmannschaft einiges bewegt. Nun will er das Team zur ersten EM-Teilnahme seit 2006 führen.

Michael Suter hat die Mannschaft auf dem Tiefpunkt, nach einem 21:34-Fiasko in der WM-Qualifikation gegen die Niederlande, übernommen und sie massiv verjüngt. Der 33:30-Heimsieg im Juni im WM-Play-off über das Topteam Norwegen unterstreicht, welche Fortschritte die Schweizer unter ihm gemacht haben.

EM-Endrunde neu mit 24 Teams

Nun soll der nächste Schritt folgen, daraus macht Suter keinen Hehl: «Die EM 2020 ist ein grosses Ziel von uns.» Diese zu erreichen, ist insofern einfacher geworden, als das Teilnehmerfeld von 16 auf 24 Equipen aufgestockt wurde. Dadurch qualifizieren sich nicht nur die ersten zwei Teams pro Gruppe für die Endrunde im Januar 2020 in Norwegen, Österreich und Schweden, sondern auch die besten vier der acht Gruppendritten. Die Gegner der Schweizer sind Kroatien, Serbien und Belgien – Rang 3 ist also durchaus realistisch. ­Allerdings zählen beim Vergleich der Gruppendritten nur die Punkte gegen die beiden Erstplatzierten. Die SHV-Auswahl muss also gegen die höher eingestuften Teams vom Balkan punkten, um das grosse Ziel zu erreichen.

Deshalb sprach Suter von einer «sehr wichtigen Woche». Die Auftaktpartie in Kroatien bezeichnete er als auf dem Papier schwierigste Aufgabe, vor allem auswärts. «Allerdings gehen wir nach dem Sieg gegen Norwegen in kein Spiel mehr mit der Einstellung, dass wir sowieso verlieren», stellte Suter klar. «Wir müssen lernen, bessere Teams zu bezwingen.» Dessen kroatischer Antipode Lino Cervar hat insbesondere vor Andy Schmid, dem fünffachen MVP der Bundesliga, grossen Respekt.

Aber auch Serbien, das die Schweizer am Sonntag in der Eishockeyhalle in Zug empfangen, ist im Ranking klar höher eingestuft als die Schweizer. Spätestens dann strebt Suter mit seinem Team an, das Punktekonto äufnen. Jedenfalls ist es jene Partie gegen die beiden Gruppenfavoriten, in der an einem guten Tag ein Punktgewinn möglich scheint. Aber ein Selbstläufer wird auch das Serbien-Spiel nicht. Und Suter warnt davor, Belgien zu unterschätzen. Da spielten inzwischen einige Spieler in der französischen Liga, und mit Achilles Bocholt hat eine belgische Equipe zudem die 3. Qualifikationsrunde im EHF-Cup erreicht.Doch die beiden Belgien-Spiele, in denen es dann wohl um Platz 3 geht, finden erst im April 2019 statt.

Frei von Sorgen ist Suter nicht, sind doch sechs der nominell ersten acht Linkshänder verletzt, unter ihnen Nik Tominec von den Kadetten. So der andere Schaffhauser Linkshänder, Dimitrij Küttel, viel Verantwortung zu tragen. Ein taktisches Mittel dürfte das 7-gegen-6-Spiel sein, das gegen Norwegen der Schlüssel zum Erfolg war. (sda/hcs.)

 

Online-Interview

Nationaltrainer Michael Suter unter www.shn.ch

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