Nicola Spirig will Kinder spielerisch zum Sport und zur Bewegung bringen

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Nicola Spirig erklärt in ihrem Garten, wieso sie sich im Sport so sehr für Kinder und Jugendliche engagiert. Bild: Ralph Denzel

Nicht nur in ihrem Sport Triathlon zeigt Nicola Spirig grosses Engagement, sie macht auch viel im Kids-Sport.

von Hans Christoph Steinemann

Bei Nicola Spirig und ihrem Ehemann Reto Hug dreht sich im Leben viel um Sport und natürlich Kinder. Die zweifachen Eltern eines fünfjährigen Sohnes, der in den Kindergarten geht, und einer einjährigen Tochter sind rein von der Familie her voll eingebunden ins Thema. «Ich hatte immer viel Glück und Unterstützung im Leben. Und ich konnte sehr viel vom Sport lernen und profitieren, auch fürs alltägliche Leben», so begründet die 36-Jährige ihre grosse Motivation. Nach dem Motto: «Mit Sport eine bessere Zukunft für Kinder und Jugendliche schaffen» hat sie ihre persönliche Stiftung (www.nicolaspirigstiftung.ch) ins Leben gerufen. Sie richtet sich auch an Kinder, die nicht von selbst zum Sport kommen. «Meine Stiftung nutzt den Sport als Instrument, um jungen Menschen zu helfen, und bietet ihnen die Möglichkeit, von gleichen Voraussetzungen wie ich profitieren zu können.» Durch den Sport habe sie gelernt, auf ein Ziel hin zu arbeiten, Probleme zu lösen und Hürden zu meistern.

Über Wettkämpfe wie eben die Kids-Triathlon-Serie und spielerische Aufgaben will sie Anreize schaffen, damit sich die Kinder einfach mehr bewegen. Das wolle ja eigentlich jedes Kind, aber es fehle manchmal an Möglichkeit und Motivation dazu. Um Kinder zu mehr Bewegung zu bringen, unterstützt Nicola Spirig auch die grösste Schweizer Gesundheitskampagne «fit4future». Über 150'000 Primarschulkinder, deren Eltern und rund 10'000 Lehrpersonen profitieren von der wissenschaftlich begleiteten Initiative zu den Themen Bewegung, Ernährung und Brainfitness.

Zeitmanagement und Rollentausch

Und wie ist dieses grosse Pensum im Sozialen mit ihrem Dasein als Vollblutprofisportlerin zu vereinbaren, wie sind alle ihre Aktivitäten und die Familie unter einen Hut zu bringen? Vor allem durch ein ausgeklügeltes Zeitmanagement, erzählt uns Nicola Spirig in ihrem Garten, «und auch durch einen Rollentausch: Mein Ehemann Reto Hug kümmert sich um vieles zu Hause, um die Kinder und auch ums Management. Dank dem kann ich genügend Zeit aufwenden fürs Training.» Sicher trainiere sie heute vom Umfang her auch etwas weniger als früher vor ihren Grosserfolgen – Olympiasieg 2012 in London und Olympiasilber 2016 in Rio –, vor allem lege sie den Fokus jetzt vermehrt aufs Krafttraining.

Zudem kennt sie ihren Körper aus 20 Jahren Sport immer besser und weiss ziemlich genau, was er zu welchem Zeitpunkt braucht. Nur so war es im August 2018 möglich, wieder auf den Punkt so fit zu sein, dass es ihr in Glasgow zum sechsten Mal zum Europameistertitel gereicht hat. Das entspricht auf jeden Fall einer weltmeisterwürdigen Parforceleistung. An Rücktritt müsse sie im Ausdauersport mit 36 Jahren keine Gedanken verschwenden. Ihr Fernziel heisst jetzt Olympia 2020 in Tokio – das wären dann ihre fünften Sommerspiele. Zuerst geht es aber am Sonntag mit der Familie zum SH-Power-Kids-Triathlon auf die KSS.

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