PC-7-Flieger zertrennt ein Tragseil

Schaffhauser Nachrichten | 
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Für einen Schreckmoment hat am Freitagmittag an der Ski-WM in St. Moritz ein Flugzeug der PC-7-Fliegerstaffel der Schweizer Luftwaffe gesorgt. Der Flieger zertrennte über dem Zielraum das Tragseil einer Seilbahn-Kamera des Schweizer Fernsehens.

 

Der Zwischenfall im Zielraum von Salastrains passierte just zwischen dem ersten und dem zweiten Lauf der Männer-Riesenslaloms. Der zweite Lauf konnte danach mit halbstündiger Verspätung erst um 13.30 Uhr beginnen. «Das Flugzeug touchierte das Tragseil, dieses fiel runter. Es wurde dabei niemand verletzt. Der PC-7-Flieger konnte selbständig in Samedan landen. Die Polizei wie auch die Militärbehörden haben die Untersuchungen zu diesem Vorfall aufgenommen», informierte Roman Rüegg, Sprecher der Kantonspolizei Graubünden, nach dem Zwischenfall. Später teilte das Verteidigungs­departement (VBS) mit, dass das Flugzeug beim Zwischenfall beschädigt wurde.

SRF: 250 000 Franken Sachschaden

Aus Sicherheitsgründen musste der Betrieb der Sesselbahn Salastrains eingestellt werden, da die Tragseile der Kamera über dem Zielbereich und auch über den Sessellift gespannt waren. «Das Kameraseil ist auf das Kabel des Sesselliftes gefallen, deswegen ist der Lift nicht mehr gegangen», sagte Renndirektor Markus Waldner gegenüber SRF. «Das ist blöd gelaufen, die hätten ein bisschen höher fliegen können.» Dem Schweizer Fernsehen, das der Luftwaffe eine nun zu kontrollierende Höhenangabe geliefert habe, entstand ein Sachschaden von rund 250 000 Franken.

Die auf dem betroffenen Lift blockierten Fahrer, unter ihnen alle vier Schweizer und auch der spätere Weltmeister Marcel Hirscher, kamen zu spät ins Startgelände. Weil sich deshalb die Streckenbesichtigung verzögerte, wurde der Beginn des zweiten Riesenslalomlaufs um eine halbe Stunde auf 13.30 Uhr verschoben werden.

Der Schweizer Loïc Meillard musste eine halbe Stunde warten. «Ich hatte nur kurz etwas Angst. Aber auf mein Rennen hatte der Vorfall keinen Einfluss», sagte Meillard gegenüber SRF. Auf Bildern von SRF ist eindrücklich zu sehen, wie die fünf Flieger der Staffel auf den Zielraum zufliegen und sich teils über Kreuz auffächern. Plötzlich fällt die Kamera in den Zielraum und das Seil, an dem die Kamera befestigt war, fliegt durch die Luft.

Keine weiteren Auftritte

Die Luftwaffe sagte in der Folge alle weiteren Flugvorführungen an der WM in St. Moritz ab. Das anlässlich der Jubiläumsfeier «75 Jahre Schweizer Flugwaffe» 1989 gegründete PC-7-Team ist neben der Patrouille Suisse das zweite Vorführteam der Schweizer Luftwaffe und fliegt nach Angaben auf seiner Homepage pro Saison bis zu 15 Veranstaltungen im In- und Ausland. Hauptsächlich wird der zweiplätzige PC-7 für die Grundausbildung der Jetpiloten genutzt.(sda)

 

Was die Kantonspolizei Graubünden zum Zwischenfall sagte, sehen Sie hier: 

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