Wunderbare Wasserbar?

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Und da waren sie plötzlich alle wieder leer: Wir haben versucht, aus Plastikflaschen ein Bewässerungssystem über die Feiertage zu machen. Bild: Zeno Geisseler

Über Ostern in den Kurzurlaub, und wer giesst jetzt? Wir haben die Lösung, denken wir...

Wenn wir Durst haben, gehen wir einfach zum Wasserhahn und bedienen uns. Pflanzen müssen allerdings warten, bis der liebe Gott sich erbarmt oder ein Mensch zur Kanne greift. Aber was tun, wenn fürs Wochenende warme Temperaturen vorhersagt wurden und man selbst nicht zu Hause ist, um seine Pflänzchen adäquat zu bewässern? Sie erraten es: Man bequatscht die Nachbarn, und weil man kein schlechtes Gewissen haben will, schenkt man ihnen die Pralinenschachtel, die man wiederum selbst fürs Blumengiessen geschenkt bekommen hat, natürlich von einem anderen Nachbarn. Wenn aber neben einem niemand wohnt, geht der ausgetüftelte Plan natürlich nicht auf.

Wir haben uns auch schon Gedanken gemacht, was über die Osterfeiertage aus unserem Kohlrabipflänzchen wird. Nur gut, dass uns eine Kollegin die Empfehlung gegeben hat, über die Osterfeiertage auf PET-Flaschen zum Bewässern zurückzugreifen.

Also alles ganz leicht, dachten wir. Man bohre Löcher in den Deckel einer Flasche. Zack, zack, geht alles ganz schnell. Dann Deckel wieder drauf und vorher noch dran denken, die Flasche mit Wasser aufzufüllen. Fertig ist die Wunderwaffe gegen trockene Erde und verwelkte Pflanzen, dachten wir. Dummerweise hatte die Kollegin nicht gemeint, Löcher in der Grösse von Madagaskar zu bohren. Vielmehr müssen sie ganz fein sein, ähnlich wie bei einer Giesskanne. Aber diese Erkenntnis kam uns erst später. Eifrig steckten wir die Wunderflaschen mit den Madagaskarlöchern in die Erde mit der Erwartung, dass die Pflanzen sich die nächsten zwei Tage ihr Wasser selber absaugen würden – osmosemässig nämlich.

Unsere Augen wurden aber immer grösser, als die Flaschen binnen Minuten leerer und leerer wurden. Und mit einem traurigen, dumpfen «gluck, gluck, gluck» mussten wir auch noch die letzten Wasserreste verschwinden sehen. Jetzt heisst es also, «lochmässig» nachzubessern. Der einzige Trost: Auch als Hobbygärtner wird man eben nicht geboren, man muss üben.

 

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