Nun ist die Zentrums-Tierschar komplett

Alexander Joho | 
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Der «Mini-Bauernhof» beim Zentrum Kohlfirst. Seit vergangener Woche leben die ­beiden Esel Felice (links) und Maroni, hier von den Kindern der Familie Weidmann ­ausgeführt, auf dem Gelände. Bild: Alexander Joho

Ende Monat feiert der neue Mini-Bauernhof beim Zentrum Kohlfirst seine Einweihung. Kürzlich sind mit zwei Zwergeseln die letzten vierbeinigen Bewohner dazugestossen.

Das Zentrum Kohlfirst verfügt seit Neustem auf der Seite, die zur Uhwieserstrasse zeigt, über einen eigenen Mini-Bauernhof, als Begegnungsort für Jung und Alt gedacht. Ursprünglich sollte die neue Anlage mit eigenem Stall am Nationalfeiertag den Betrieb aufnehmen, doch aufgrund von Einsprachen sowie Verzögerungen bei der Lieferung der Baumaterialien musste der Termin mehrmals nach hinten geschoben werden.

Am 23. Oktober ist es nun aber so weit: Dann wird der kleine, unter anderem mit viel Freiwilligenarbeit ermöglichte Mini-Bauernhof offiziell eingeweiht. Kinder dürfen sich an jenem Festtag im Ponyreiten versuchen, zur Verfügung steht dann auch ein Spielbus der Jugendarbeit Schaffhausen.

Eselstaufe an der Einweihung

Die Tiersammlung umfasst mehrere Hasen, knapp ein Dutzend Hühner (mit Hahn), eine Handvoll einer seltenen ­gehörnten Hausschafsart, sogenannte Ostpreussische Skudden, dazu fünf Meerschweinchen ... und zwei Zwergesel, die am Eröffnungstag getauft werden sollen. Die beiden Esel Maroni und Felice, nach langem Warten vergangene Woche eingetroffen, stammen vom deutschen Verein «Esel in Not» mit Sitz im Engener Stadtteil Welschingen, 1997 gegründet durch die Schweizerin Erna Schmid; ein Verein, der falsch gehaltene oder vernachlässigte Esel rettet. Die beiden vierbeinigen Neuankömmlinge in Feuerthalen benötigen jeden Tag Auslauf, und bewegen sich so weit, wie sie wollen – wie Esel eben.

«Wir selber sind zwar ­jeden Tag auf Platz, sind aber froh um Vertretungen an Wochenenden oder während Ferienabwesenheiten.»

Alain Staub, Betreiber des Mini-Bauernhofs

Das Grundstück, auf dem sich der ­Mini-Bauernhof befindet, gehört aber nicht dem Alters- und Wohnheim, sondern der Reformierten Kirche Feuerthalen. Diese hat dem Zentrum Kohlfirst die Wiese kostenlos zur Nutzung überlassen. Das Altersheim selbst hat den professionellen Stallbauer finanziert; der Zaun sowie die Umgebung wurde von freiwilligen Helfern hergerichtet.

«Kein Streichelzoo»

Geht es nach den Betreibern, Yvonne und Alain Staub, die nur wenige Hundert Meter vom Zentrum Kohlfirst entfernt wohnen, soll der Mini-Bauernhof – «kein Streichelzoo», wie Alain Staub und das Altersheim betonen – rundherum organisch, nach Permakultur-Vorgaben, wachsen, mit zusätzlichen Bäumen und Pflanzen. «Wichtig sind uns vor allem Schattenplätze», fügt Alain Staub an. Die Staubs halten schon seit Längerem an der Vogelsangstrasse Hühner, Schafe und Hasen. Der Grossteil der Tiere für den Mini-Bauernhof stammt von Staubs selbst; sie kümmern sich auch hauptsächlich um den Unterhalt, unterstützt durch die beiden Töchter Elisabeth und Sabrina. Zusätzliche Tierarten soll es auf dem neuen Gelände jedoch nicht ­geben.

Der Bedarf eines Schutzes vor Greifvögeln sei derzeit noch nicht vorhanden, sagt Alain Staub, «wir beobachten die Situation aber laufend. Vor allem Hasen und Meerschweinchen sind Fluchttiere, für die wir Rückzugsmöglichkeiten geschaffen haben.»

Bei aller Begeisterung über den Mini-Bauernhof ist es den Staubs auch wichtig, darauf hinzuweisen, dass die Tiere nicht gefüttert werden dürfen. Tierliebhaber können sich stattdessen über das Zentrum Kohlfirst für die Mithilfe bei der Stallarbeit oder beim Auslauf der Esel anmelden. «Wir selber sind zwar ­jeden Tag auf Platz, sind aber froh um Vertretungen an Wochenenden oder während Ferienabwesenheiten», sagt Alain Staub; es bestehe bereits eine erste Interessentenliste.

Yvonne und Alain Staub freuen sich darüber hinaus über Spenden für die Tiere, die Anlage selbst, den Zaun oder Futter. Am Einweihungstag wird eine erste Donatorentafel präsentiert.

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